The Crazy Never Die :: von Klaus Bittermann

Als Verleger war Klaus Bittermann schon immer, gelegentlich gegen alle merkantile Vernunft, ein Aficionado und echter Überzeugungstäter, das beweisen nicht zuletzt seine unzähligen werbenden Porträts, Aufsätze und Nachworte, mit denen er seine Lieblingsbücher stets flankiert hat. Jetzt hat er ein paar seiner Studien über „Amerikanische Rebellen in der populären Kultur“ (i.e. Lenny Bruce, Robert Mitchum, Hunter S. Thompson, Abbie Hoffman, Lester Bangs und Kinky Friedman) in einem Buch versammelt. Und diese skrupulös recherchierten Essays, die das künstlerische Werk im Leben lokalisieren und vice versa, können auch noch das Bild von jenen Kandidaten ergänzen, die man selbst eigentlich ganz gut zu kennen glaubte. Vor allem aber sind sie außerordentlich spannend erzählt. Bittermann breitet sein umfängliches Faktenmaterial aus, elegant und mit ansteckender Verve, und wie sein Hausheiliger Dr. Gonzo schreibt er sich selbst mit hinein in den Stoff. Hier ist ein Bewunderer am Werk, der nicht vor Demut erstirbt, der Dummheiten als solche bezeichnet und der auch keinen Hehl daraus macht, dass er mit dem einen oder anderen nicht unbedingt befreundet sein wollte. (Edition Tiamat, 16 Euro) Frank Schäfer

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