The Folk Implosion – The New Folk Implosion :: Domino

Dass Lou Barlow, der wohl beste Songschreiber des so genannten Grunge war, kann man gar nicht oft genug schreiben. Doch was den Charme seiner Alben ausmachte, war die Unfertigkeit, das Ausfransen und ein starker Gegenpol. Bei Sebadoh war das Jason Loewenstein, bei der Folk Implosion John Davis.

Letztgenannter Lst auf dem neuen Folk-Implosion-Album nun nicht mehr dabei, stattdessen hat sich Barlow mit Imaad Wasif einen neuen Gitarristen gesucht und Russell Pollard von den mit dem letzten Album wohl an die Wand gefahrenen Sebadoh mit rübergenommen. Die beiläufige Elektronik früherer Folk Implosion-Werke wich damit fast vollständig einer traditionellen Rockbesetzung.

Was nicht heißen soll, dass aus der Folk Implosion nun eine knüppelnde Post-Grunge-Band geworden ist. „The New Folk Implosion“ fällt, grob gesagt, in drei Teile. Die ersten Stücke entwickeln eine hypnotische Schwerelosigkeit, die in krassem Gegensatz zur schwermütigen Lyrik steht. „Harmony’s gone, the rhythm remains“. Eines der wohl schönsten Stücke des Albums, das akustische „Pearl“, schließt diesen Teil ab. Danach wird alles etwas freier und schroffer. Man ist sich nie ganz sicher, ob man nicht doch aus Versehen auf einem Sebadoh-Album gelandet ist, bis eine akustische Gitarre oder ein Stück Elektronik den Song nach Hause holt.

In den letzten Stücken laufen die Fäden zusammen: die Schwerelosigkeit, der Weltschmerz, die teilweise von britischem Folk inspirierten Gitarrenläufe. Am Ende steht die Selbstanalyse „Easy“. Einer der wohl besten Barlow-Songs überhaupt: „The fight is over for now.“

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