The Monkees

Good Times!

Immer noch die beste Parodie einer Popband – mit Liedern von Andy Partridge, Rivers Cuomo und Noel Gallagher

Die Monkees waren, wie jeder weiß, ursprünglich keine Band, sondern vier junge Männer, die eine Band spielten. Als sie sich am Ende der zweiten Staffel ihrer TV-Serie mit viel Selbstironie von ihrem Image emanzipierten, waren sie zwar immer noch keine Band, aber doch zumindest vier Sänger, vier Produzenten und vier Songschreiber, die sich nicht besonders leiden mochten. So ganz voneinander lassen konnten sie nach ihrer Trennung 1970 allerdings nicht. Keine andere Band hatte so viele Reunions (und so viele Greatest-Hits-Platten) wie diese oft fantastische Parodie einer Band.

Zu ihrem 20. Bandjubiläum gingen sie mit „Pool It!“ baden, mit dem ebenfalls grausigen „Justus“ feierten sie ihren Dreißigsten, vor vier Jahren starb der niedliche Davy Jones kurz nach der „45th Anni-versary Tour“. Zum 50. Jubiläum gibt es wieder eine Reunion und ein Album. Das zuletzt reunionmüde Bandgenie (jede Sixties-Band hat ja eines) Mike Nesmith ist nun wieder dabei, und auch einige aus der Monkees-Historie vertraute Songwriter sind auf „Good Times!“ vertreten. Der Titelsong stammt von Harry Nilsson, Goffin/King wird mit „Wasn’t Born To Follow“ gedacht, Boyce/Hart mit „Whatever’s Right“, und in Neil Diamonds „Love To Love“ hört man noch einmal die Stimme von Davy Jones. Diese Reminiszenzen sind ohne Frage Höhepunkte dieses wirklich sehr schönen Albums, auf dem der Band-Clown Micky Dolenz natürlich die dominierende Figur ist. Aber Peter Tork und vor allem Nesmith schlagen sich gut mit ihren Beiträgen.

Produzent Adam Schlesinger (Fountains Of Wayne) hat einige mehr oder weniger zeitgenössische Songwriter mit neuen Liedern beauftragt und selbst zwei possierliche Stückchen beigetragen: „Our Own World“ und das mit Dolenz komponierte „I Was There (And I’m Told I Had A Good Time)“. Es sind aber vor allem Andy Partridge („You Bring The Summer“) und Rivers Cuomo („She Makes Me Laugh“), die den gut gelaunten Monkees-Pop der Sechziger perfekt nachahmen. Noel Gallagher, einst ja mit Oasis ein legitimer Monkees-Erbe, hat mit Paul Weller die hübsche Psychedelia-Imitation „Birth Of An Accidental Hipster“ geschrieben und Death Cab For Cuties Ben Gibbard das anrührende, von Nesmith perfekt interpretierte „Me & Magdalena“.

Es ist ja nicht ungewöhnlich, dass Bands im Alter zu einer Parodie ihrer selbst werden. Doch keiner steht das in diesem Jahr so gut wie den Monkees.