The Music – The Music: In Britannien spielt die Musik zurzeit bei dieser Nachwuchsgruppe :: VIRGIN

Es ist immer dieselbe Chose. Da kommt eine neue Band, spielt ein paar halbwegs akkurate Frischwärts-Töne und darf sich danach getrost als die Zukunft von irgendwas bezeichnen. Gern genutztes Argument: Die sind ja alle sooo talentiert und dabei noch sooo blutjung. Doch im Falle von The Music bedauerlicherweise auch überwiegend blutleer. Die fünf Gitarren-Nerds aus Leeds bezeichnen ihre Musik interessanterweise selbst als klassischen Rock mit nicht zu wenigen Psychedelic-Elementen. Was sich ja zunächst nach einer zumindest nicht von Grund auf schlechten Mixtur anhört. Prompt wurde monatelang ein Bohei aus sich vor Begeisterung überschlagenden Ankündigungen gemacht. Der alte „NME“ lobte selbstredend pünktlich.

Und jetzt? Mehr als zwei Drittel der Platte plätschern ziemlich monoton und ohne große Höhepunkte vor sich hin. Kaum Rock, nur lahmer Roll, ein Trip schon gar nicht. Fast alle der zehn Stücke sind endlos gebläht mit den so genannten „Gitarrenwänden“, die auch dem an viel Leid gewöhnten Hörer nach kurzer Zeit sehr auf die Nerven gehen. Stagnation statt gekonnter Improvisation: In dieser Ideenschmiede ist das Feuer erst gar nicht angegangen. Da kann Sänger Robert Harvey noch so oft dem Irrglauben verfallen sein, er sei im Besitz einer charakteristischen (ja: charismatischen!) Stimme. Das enervierende Geblöke endet mit schöner Regelmäßigkeit eben doch bloß bei Udo Dirkschneider.

Lediglich ein einziges Mal schafft es die Band, uns zumindest ein wenig aufhorchen zu lassen. „Disco“ gefallt trotz des an „Whole Lotta Love“ angelehnten Gekreisches durch eine – immerhin – gewisse musikalische Dramaturgie. Das folgende „Too High“ versprüht, im Gegensatz zum Titel, dann wieder zuverlässig Langeweile. Let the musicplay? Leider noch nicht.

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