The Offspring

Days Go By

Sony VÖ: 22. Juli 2012

Ob sie eigentlich noch Punk seien, fragt jemand The Offspring in einem Videointerview, das man online sehen kann. Die Befragten lachen etwas bitter und wollen nicht recht antworten – keiner hört so eine Frage gern, weil es in ihr um Treue und Verrat geht. Bei The Offspring ergibt sie aber gar keinen Sinn; die Kalifornier waren nie revolutionär und haben auch nicht so getan. Jetzt feiern sie gerade den 20. Geburtstag ihres Durchbruchsalbums „Ignite“, das damals etwas Neues war, weil es zum Grunge jener Jahre passte, aber nicht so trübsinnig war. Damals entwickelte sich die Mainstream-Version des US-Punk-Rock-Revivals – daran haben The Offspring durchaus ihren Anteil.

Das neunte Album, „Days Go By“, ist wie das davor und das davor und das davor, so ist das in dieser Diskografie. „The Future Is Now“ rockt hart und schnell, wie vieles hier. Bei „Secrets From The Underground“ scheint die Band an der oberen Geschwindigkeitsgrenze zu spielen. Der Tiefpunkt ist das alberne „Crusing California (Bumpin’ In My Truck)“ – ein schlimmes Partylied, selbst wenn es ironisch gemeint ist. Besser gelingt der Titeltrack, ein hymnischer Midtempo-Rock mit fast The-Cult-artigen Gitarrenlinien – da ist es wieder, das wohlige The-Offspring-Gefühl.

Eine Überraschung ist dann doch auf der Platte: Die Band nimmt mit „Dirty Magic“ einen Song von besagtem Album „Ignite“ noch einmal auf. Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag.