The Raveonettes – Lust Lust Lust

Dieser hypnotische Beat und der brummige Bass-Loop schleichen wie in Trance durch die Nacht. Shann Foos verhallte Stimme erzählt von traumwandlerischen Ausflügen durch die Welt, die in Umarmungen enden sollten, aber doch nur auf bittersüße Fuzz-Gitarren treffen.

Mit der somnambulen Hymne „Aly, Walk With Me“ nimmt einen das dänische Duo auf „Lust Lust Lust“ in Empfang. Vom Garagenrock, der sich einem auf „Pretty In Black“ (2005) immer wieder in den Weg stellte, ist nur noch wenig zu hören, psychedelisch geht es aber weiterhin zu, und noch deutlicher als zuvor erinnern die Songs von Sharin Foo und Sune Rose Wagner an The Jesus And Mary Chain.

Beim süßlich-kindlichen Noisepop von „You Want The Candy“ und dem überdrehten Psychobilly von „Blitzed“ entdeckt man dagegen Versatzstücke, mit denen Klaus Cornfield in Nürnberg mit Throw That Beat In The Garbagecan schon vor fast 20 Jahren Songs baute. The Raveonettes begnügen sich damit, mit einfachen Harmonien eine schwebende Atmosphäre zu erzeugen, und die Monotonie der Loops lässt das Album in Eintönigkeit abrutschen.

Trotzdem haben die meisten Songs auf „Lust Lust Lust“ einzeln betrachtet einen verstörenden Charme – wenngleich keiner das berauschende Schlaflied „Aly, Walk With Me“ übertrifft. Das sanftmütige „Hallucinations“ betört mit süßlichen Melodien, „Sad Transmission“ mit seinem ulkig lostrabenden Beat, „Expelled From Love“ mit schlurfender Gitarre. „With My Eyes Closed“ zerdehnt wehmütig die Erinnerung an eine verlorene Liebe, während „Lust“ mit blubberndem Bass vor sich hindöst und vom Leben träumt, das nur eine große Lüge ist.

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