The Sleepy Jackson – Personality – One Was A Spider, One Was A Bird

„Weit draußen“ meint ja eigentlich etwas Geografisches. Und Australien ist weit draußen. Fragt man nun die Bewohner von „Weit draußen“, was so richtig weit draußen ist, antworten sie: „Perth!“ -die einzige „Stadt“ im riesigen Westen dieses Kontinents. Und der Typ, der in Perth im Zweifel am allerweitesten draußen ist, heißt Luke Steele. Rigoros bastelt er an seiner vogelfreien Popband The Sleepy Jackson herum, die momentan aus einem Schlagzeuger und ihm besteht. Und für jede seiner Platten leitet er zumindest so viele Rauschmittel durch sich, dass er das für erwähnenswert hält.

Das Problem ist nun: Ab wann wird das interessant? Zu Hause gewinnen The Sleepy Jackson dauernd Preise, und auch hier versprach das Best-of-Psychedelic-Pop-Debüt „Lovers“ einiges. Doch bei aller Mühe, die Steele in sein pompöses Neuwerk steckte: Es enttäuscht. Das üppige, orchestrale Arrangement ist überall, gesanglich grüßt Brian Wilson, „Uhuhu“- und „Nanana“-Chöre runden ab, wo sie können – alle Kriterien eines Meisterwerks werden erfüllt. Bis auf die Songs. „I Understand What You Mean But I Just Don’t Feel The Same“ kann man noch als schlüssig aufgenommenes Lied bezeichnen. Doch schon das folgende „Miles Away“ beginnt nett, verläuft aber mit viel Hall und US-Tourgeschichten schwülstig im Sand.

Überambitioniert? Selbstüberschätzt? „Personality“ eben. Jeder hat eine, manche sprechen über ihre.

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