The Station Agent :: Start: 10. 6.

Zügen hinterherzuschauen gilt als langweilig, wenn nicht sogar spießig. Aber es macht auch melancholisch, vor allem wenn man Finbar (Peter Dinklage) dabei zusieht, wie er auf Züge wartet und ihnen nachblickt Finbar ist Mitte 30 und kleinwüchsig. Ein Zwerg, wie ihn ein kleines, dunkelhäutiges Mädchen nennt, was er dann lakonisch verneint. Er hat in einem Geschäft für Spielzeuglokomotiven gejobbt und nach dem Tod des Inhabers, seinem Freund, dessen verwaistes Bahndepot in einem Kaff von New Jersey geerbt. Da angekommen, hätte ihn beinahe Olivia (Patricia Clarkson) überfahren. Der Malerin, die unter dem Tod ihres Sohnes leidet, ist der Vorfall peinlich. So freunden sie sich an, was Finbar ungewollt den Respekt des Kubaners Bobby (Joe Oramas) einbringt. Der redselige Betreiber eines fahrbaren Imbiss drängt sich dem stillen trainspotter auf, der sich immer mehr zu Olivia hingezogen fühlt, obwohl er eigentlich alleine bleiben will. McCarthy führt in seinem Regiedebüt dieses grundverschiedene Trio einfühlsam mit aufrichtiger Herzlichkeit, poetischen Bildern und tragikomischem Humor zusammen. Ein kleines und weises Meisterwerk über die große Kraft von Freundschaften.

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