The Style Council – On Film
Im deutschen Fernsehen gab es damals natürlich keine so blödsinnigen, hemmungslos albernen und ganz und gar britischen Filmchen wie „Jerusalem“, ausgedacht von Hausschreiber Paolo Hewitt, kurz nach dem Zenit des Style Council. „Probably the best band in the world“, wie sie sich nur halb ironisch ankündigen ließ, war die Versammlung 1985 womöglich, jedenfalls auf der Bühne. „Showbiz“, der exemplarische Auftritt mit fast allen unseren liebsten Songs, zeigt mit Bläsern und Streichern und aller Glorie noch einmal, was die Kritik damals nicht recht zu würdigen wusste. Die Achtziger, jawohl, aber Paul Weller auf der Höhe seines Könnens, Dee C. Lee noch im Hintergrund. Sogar das prätentiöse Getue und die lächerliche Ausstattung von „Confessions Of A Pop Group“ bargen noch wunderbare Songs. Auf einer zweiten DVD gibt es all die himmelstürmerischen Promo-Clips, die noch einmal das trügerische Gefühl heraufbeschwören, man könne die Mauern zum Einstürzen bringen und als Internationalist die Welt verändern. Es war Spaß, so lange es dauerte, und 1988 war es plötzlich vorbei. Soul, Pop und Politik ließen sich für einen langen, heißen Sommer doch zusammenbringen – obwohl es natürlich nur ums Aussehen ging. Mick Talbot hat es immer gewusst!