The Waterboys – A Rock In The Weary Land

Ein Fels in der ansonsten müden Landschaft also. Sich selbst oder gar diese CD kann Mike Scott wohl kaum gemeint haben. Abgesehen davon, dass dieses Bild irgendwie keinen echten Sinn ergeben mag, beginnt die so betitelte Arbeit mit „Let It Happen“, einem musikalisch nur leidlich interessanten und auch textlich eher bemühten Blick in die Zukunft seiner Wahlheimat London. Der folgende Quasi-Titelsong „My Love Is My Rock“ ist ein mittels Kirchenchor und anderen Kinkerlitzchen unnötigerweise auf über acht Minuten geblähtes, für diese Ausmaße im Kern aber viel zu uninteressantes Stück Riff-Rock. Nach acht Jahren Pause für den Namen The Waterboys (von einer Band konnte allerdings bereits seit „Dream Harder“ keine Rede mehr sein) und zwei in der Zwischenzeit erschienenen und wenig beachteten Soloalben sollte es Mike Scott zu denken geben, dass es zunächst nur die ganz kurzen – teilweise wohl nur als Intermezzi gedachten – Stücke wie das akustische „It’s All Gone“, „Night Falls On London“ und das mit rückwärts laufenden Drumparts ausgestattete „Dumbing Down The World“ überhaupt aufhorchen lassen. Viel zu gleichförmig klingt, was da – handwerklich zwar ansprechend, letztlich aber doch auch schon von Scott selbst virtuoser und interessanter gestaltet mit „We Are Jonah“ oder „His World Is Not His Bond“ geboten wird. Erst mit den letzten beiden Versuchen, „The Wind In The Wires“ sowie „Crown“, zeigt der alte Held Mut zum Unerwarteten, indem er sich zunächst seiner neben all dem „love & peace“-Gesülze offenbar doch vorhandenen morbiden Ader a la Nick Cave nähert und abschließend Prog-Rock-Elemente mit Glamrock und Jazzigem mischt.

Schade, aber Trost gibt es dennoch, denn im nächsten Frühjahr soll eine Kollektion mit bisher unbekannten Outtakes von den grandiosen „Fisherman’s Blues“-Sessions erscheinen.

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