The Waterboys – Universal Hall :: Universal
Als vor etwa anderthalb Jahren „Too Close To Heaven“ erschien, eine Sammlung von unveröflendichten Waterboys-Stücken aus den Sessions zum 88er „Fishernum’s Blues“, feierte Mike Scott das absurderweise schon als Comeback der „alten“ Waterboys mit Steve Wickham an der Fiddle. Auch wir waren enthusiasmiert von Songs wie „On My Way To Heaven“, „Custer’s Blues“ und nicht zuletzt dem Titelstück selbst. Diese spirituelle Kraft kannte man sonst nur aus den heiligen Messen von Van Morrison. Den hat Mike Scott ja all die Jahre verehrt und belehnt, zu „Fisherman’s Blues“-Zeiten gelang ihm gar eine recht anrührende Version von „Sweet Thing“.
Into the musicl Nun also “ Universal Hall“, der Versuch einer Rückkehr zum alten Traum vom einsamen Seemann, weit draußen auf dem Ozean, nur Gott an der Seite und Songs über Liebe und die Suche nach dem ewigen Licht auf den Lippen.
Man hört Mike Scott atmen, die drei- bis vierzeiligen Meditationen, die man nicht als Songs missverstehen sollte, mantraartig rezitierend: „The Christ In You“, „Silent Fellowship“, „Every Bread Is Yours“. Dazu Klavier, akustische Gitarre, Fiddle. Ganz reduziert. Ganz ruhig (nur „Seek The Light“ rockt ein bisschen). Ganz geschmackssicher. Ganz schön. Die Erleuchtung mag sich aber nicht einstellen. Zu glatt, zu jenseitig, zu wenig berauscht ist das Ganze. Kein „Enlightetnment“ also und bestimmt kein „Veedon Fleece“, eher „No Guru No Method No Teacher“ (Xavier Naidoos Lieblingsalbum). Kirchentag. Ökumenischer Gottesdienst in der Aula mitjugendgospelchor. Und jetzt alle: Uuiiiuuh! Was Wunder, wurde das Album doch in der Gemeindehalle einer schottischen New Age-Kommune namens „Findhorn“ aufgenommen. Inarticulate speech of the heart?
Nur das Titelstück ist eine große Morrisonsche Versenkung, wie wir sie lieben. „I sacrifice my power on die altar at your love“ singt Mike Scott da. Wenn man sich das ganze Album noch mal ins Gedächtnis ruft, war das aber vermutlich ein sehr kleines Feuer. Den schönsten Song – „Winter Blows“ – gibt’s leider nur als B-Seite der „This Light Is For The World“-Single. But it’s too late to stop now.
