TheVines – Highly Evolved

Mal kurz zusammengefasst: Wir haben jetzt The Strokes, The White Stripes, The Hives, The Libertines, The Bellrays, The Music, The Stereo, The Shins, The Coral, The Vines. Die Sechziger sind zurück, die Siebziger ebenfalls (die Achtziger sowieso), und der nächste Kontinent fordert eine eigene Retro-Sensation. Was wissen wir über Australien? In Australien gibt es Gut (The Go-Betweens, AC/DC) und Böse (Midnight Oil) und nun gibt es auch The Vines. Eine Garagen-Hoffnung sind sie nicht, eher schon Designer-Punk oder Pin-Up-Pop und für die britischen Pop-Schreiber selbstverständlich die Zukunft des Rock und das coolste Ding des Planeten. Bei „1969“, das „Highly Evolved“ ungewohnt ausladend abschließt, stellten sie frappierende Ahnlichkeiten zu den Beach Boys und My Bloody Valentine fest, die man gar nicht hören kann. Aber schreiben kann man’s ja mal. Immerhin hat The Vines-Sänger Craig Nicholls früher am liebsten Nirvana nachgesungen – muss also ein ganz Großer werden!

Zur Musik: Auf „Highly Evolved“ erwartet uns eine Menge Feedback, nicht selten Psychedelia, ein angedeutetes „Smells Like Teen Spirit“-Rifing, eineinhalbminütige Wutausbrüche, eine Prise Ska (die muntere Debüt-Single „Factory“), ein Hauch von Gl.im, einige Lennon-Reminiszenzen und quengelnde Gitarren. Zünftig geweint, wie in „Mary Jane“, wird auch, aber es klingt nie so eklig wie Silverchair (auch Australien, böse). Allzu vorhersehbares Songwriting wird meist außen vor gelassen. Manches, so wie „Ain’t No Room“, ist zwar nicht gerade ein Geniestreich, aber wenigstens knallt es ordentlich.

Die Krux jedoch wird schon bei einem Blick auf das Bandfoto überdeutlich: Die sehen eben nur so aus wie die Strokes.

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