Tim Buckley :: Starsailor
Eine Platte wie eine Naturerfahrung, von brodelnder, brachialer Gewalt und voller überraschender, chaotisch anmutender Wendungen. Nirgendwo sonst tauchte Buckley so tief in das Avant-Jazz-Kontinuum ein, die Tempi abrupt wechselnd, das Klangbild mittels Multitracking verfremdend, vokalistisch das Reich der Fauna belehnend, gurrend, bellend, wimmernd, schreiend. Keine im landläufigen Sinne angenehme Entblößung, eine faszinierende allemal. Buckleys jungenhaft-unbekümmertes Lächeln auf dem Cover-Foto findet in den Rillen keine Entsprechung, des Künstlers emotionales Spektrum umfasst Angst und Agonie, seine Worte sind surreal. Ungleich zugänglicher noch war „Blue Afternoon“ von 1969, nun ebenfalls wieder zu haben, erstklassig gepresst. (4Men withBeards)