Van Dyke Parks Super Chief :: Als ein Geschenk zur Feier des Record Store Day wollte Van Dyke Parks dieses Album verstanden wissen, als Einladung, ihn auf einer Reise mit der Eisenbahn zu begleiten, die der Künstler in jungen Jahren unternommen hatte, im Jahre 1955, von „Princeton Junction on the Pennsylvania Rail Road“ nach Pasadena. Dort erwartete das Wunderkind eine Filmproduktion, doch war der Weg das Ziel. Nicht im Bummelzug zurückgelegt freilich, sondern streckenweise im Super Chief, einem luxuriösen Express, der auch die enormen Entfernungen ohne Strapazen überstehen ließ. In den Liner Notes auf dem Inner Sleeve ergeht sich Parks in Reminiszenzen übers Kino und seine Reiselektüre, so charmant und klug, wie man ihn kennt. Dazu erklingen 27 instrumentale Vignetten, zwischen einer halben und dreieinhalb Minuten lang, deren Titel schlicht Stationen benennen wie „Crossing The Colorado“ und „The Joshua Tree“ oder ingeniös Assoziationen wecken wie „Joan Crawford“ oder „A Date With Valentino“. Anders als auf der jüngst erschienenen Singles-Compilation „Songs Cycled“ handelt es sich hierbei nicht um schnödes Recycling, auch wenn die Versatzstücke aus dem Fundus des Komponisten stammen. Vieles war unveröffentlicht, anderes wurde zweckentfremdet oder dramaturgisch umgedeutet, alles aber atmet Verheißung.