Vic Ruggiero – Something In My Blindspot :: Psychobilly-Country-Punkrock. der auch noch ans Herz geht
Vic Ruggiero wird offenbar des Öfteren bei Punk-Festivals als Lückenfüller eingesetzt. Mit Hut und schwitzigem Unterhemd singt der Sänger der New Yorker Slacker dann Blues und Rock’n’Roll und amerikanische Country-Schlager- es dauere eine Weile, bis man die One-Man-Band ernstnehme, aber dann gäbe es kein Halten mehr, erzählt man sich.
Die Platte zur Pause findet man von Anfang an gut. Ruggiero hat in Berlin aufgenommen, gemeinsam mit einer zweiköpfigen Rhythmusgruppe sowie einer Sängerin namens Lisa Müller. Aus den Augenwinkeln erkennt das Ensemble die oben beschriebene Musik und schafft ein irgendwie in sich stimmiges Szenario aus Psychobilly-Ausflügen, Echogitarren, windschiefer Americana, Country-Swing und einer Art Buddy-Holly-Schlaksigkeit. Insbesondere die Duette mit Lisa Müller gehen ans Herz, man schunkelt gleich mit. Dabei ist Ruggiero, der gelegentlich bei Rancid aushilft, immer noch als Punk-Rocker erkennbar; ein entsprechender Unterton prägt viele der 14 Nachempfindungen.
Weil Ruggiero sein Repertoire hörbar gerne singt und ein Stück heile Welt in dieser Musik von Gestern zu entdecken scheint, hört man ihm gerne zu. Und hat einen Grund mehr, sich beim nächsten Punk-Open-Air auf die Pause zu freuen.