Vinyl

The Impressions – This Is My Country (CURTOM/GET BAC K)

Curtis Mayfields Ego-Clashes mit Jerry Butler lagen zehn Jahre zurück, er hatte die Impressions fest am Zügel, als sie 1968 mit dieser LP ausgetretene, monothematische Soul-Pfade verließen und begannen, rechtschaffen die Fäuste zu recken. Auf dem Cover posiert das legendäre Trio vor einer Slum-Kulisse, und der Polit-Soul in den Rillen ist so musikalisch erquickend wie ideologisch suspekt. „Every brother b a leader“, tönt Mayfield militant in „They Don’t Know“ und fährt fort; „Every sister is a breeder.“ Da muss man keine achselbehaarte Emanze sein, um Zornesadern schwellen zu lassen. Jenseits mancher Chauvi-Einfalt indes birgt das Album auch exzellente Arrangements und ein paar feine Songs wie „Fool For bu“ und „Gone Away“. Der Tamla-Einfluss ist noch herauszuhören, besonders auf „Stay dose To Me“, doch verweisen einige stilistische Flexionen schon auf das 69er Meisterwerk „The Youne Mod’s Forvotten Story“.3,5

Curtis Mayfield Curtis / Roots / Supertly

(SEOUEL’EDEL CONTRAIRE) Seine ersten drei Solo-Alben (sieht man von „Live“ ab) markieren zwar keine Wende im Schaffen des Curtis Mayfield, aber durchaus eine Intensivierung auf songtechnischem Gebiet und eine beachtliche Verfeinerung der musikalischen wie lyrischen Mittel. Ein unsterblicher Klassiker wie „People Get Ready“ wollte Mayfield wohl nicht mehr gelingen, doch bewegt sich sein Material in diesen Jahren (1970 bis 1972) auf ungleich höherem Niveau als noch in den späten Sixties (siehe oben). Beeinflusst von Marvin Gaye (und vice versa), wurden die Ansprüche an die Texte höher, die Spannungsbögen länger, die Ideale humanistischer. „If There Is A Hell Below We’reAll Gonna Go“, heißt der Opener auf „Curtis“, und der Mann lässt keinen Zweifel daran, dass wir alle gemeint sind: „Niggers! Whiteys! Jews!.-“ Sly Stone hinterlässt ebenso Spuren wie Isaac Hayes. Letzterer keineswegs nur auf dem Blaxploitation-Soundtrack zu „Superfly“. Funk war aufregend in jenen Tagen, vielschichtig, organisch, voller überraschender Wendungen. Auf den eleganten Dance-Beat von „Move On Up“ folgten ambitionierte Soundscapes zu Falsett-Finessen. 180-Gramm-Vinyl, erstklassige Pressungen, Klapp-Cover. 4,0

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