Voll Frontal von Steven Soderbergh :: (Start 3.7.)

Ist es Verbohrtheit, Eitelkeit, Arroganz? Nachdem Soderbergh mit „Erin Brockovich“, „Traffic“ und „Ocean’s Eleven“ bewiesen hat, wie man innerhalb von Hollywood kunstvolles Kino inszenieren kann, scheint er sich partout wieder von diesem Erfolgsprinzip abgrenzen zu wollen. Mit zwei Millionen Dollar und digitaler Kamera sucht er die Nähe seines Debüts „Sex. Lügen und Video“ und scheitert letztlich wie seine Protagonisten am eigenen Anspruch. Es ist nicht unbedingt raffiniert, mit unscharfen, unterund überbelichteten Bildern die Kehrseite der Illusion zu illustrieren, vor der verlorene Seelen der Traumfabrik straucheln wie ein gefeuerter Filmjournalist, seine hysterische Karrierefrau und deren Schwester, die als Masseuse arbeitet. Julia Roberts spielt eine Schauspielerin, die als Journalistin einen schwarzen Star (Blair Underwood) interviewt. Die Szenen entpuppen sich als Film-im-Film, gedreht auf 35 Millimeter. Soderberghs selbstreferenzielle Anordnung wirkt aufgesetzt, die Schicksale berühren kaum. Altman und Welles machten aus solchem Stoff großes Kino.

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