Weißer Oleander von Peter Kosminsky

Nach einer Schnulze von Rosamunde Pilcher klingt der Titel, und ein Frauenfilm ist es auch tatsächlich. Das blonde, lange Haar von zwei Frauen, Mutter und Tochter, glänzt wie Gold in der Sonne. Doch Romantik oder Kitsch erhalten hier keine Chance. Ingrid Magnussen (Michelle Pfeiffer), eine ebenso schöne wie selbstgerechte Malerin, vergiftet ihren Liebhaber.

Sie kommt ins Gefängnis, ihre 15-jährige Tochter Astrid (Alison Lohman) zu Pflegeeltern. So beginnt ihre Odysse von einer bibeltreuen Ex-Stripperin, die eifersüchtig auf sie schießt, über eine warmherzige, labile Schauspielerin (Renee Zellweger), die sich wegen der Scheidungsabsicht ihres Mannes umbringt, zu einer resoluten Exilrussin, die mit anderen Waisenmädchen Altkleider verhökert Und während bei jeder Station neue Lebensentwürfe und Ratschläge auf Astrid einprasseln, versucht Ingrid sie weiterhin als ihr Ebenbild zu formen. Pfeiffer brilliert dabei als innerlich verbitterte, nach außen hin aber charismatischer Charakter mit sarkastischer Schärfe. Ein kluges, bewegendes Drama ohne Sentimentalität

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