Wie in der Hölle

Nach Tom Tykwers „Heaven“ lässt der Bosnier Tanovic mit „Hell“ den zweiten Teil einer Trilogie folgen, die auf Entwürfen des verstorbenen Krzysztof Kieslowski basieren. Im Mittelpunkt stehen drei Schwestern: Sophie (Emmanuelle Beart) spioniert ihrem untreuen Ehemann hinterher und quält sich damit selbst. Anne (Marie Gillain) leidet unter ihre Liebe zu einem Professor, dem Vater einer Freundin, der die Affäre beendet hat. Und Celine (Karin Viard) lässt aus Beziehungsangst erst gar keine Männer an sich heran. Als einzige besucht sie die Mutter, die seit einem tragischen Familienunglück nicht mehr Gehen und Sprechen kann und vergrämt in einem Sanatorium lebt. Mit einer symbolträchtigen Bildsprache und einer dichten, elliptischen Erzählweise schlüsselt Tanovic, der für seine Satire „No Man’s Land“ den Auslands-Oscar erhalten hat, kunstvoll allmählich auf, was damals passiert ist und bis jetzt das Leben der Schwestern beeinflusst. Misstrauen, Verlustängste und Untreue sind die Kräfte, die Gefühle zur Höllenqual machen.

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