Wolf Maahn :: Lieder vom Rand der Galaxis – Solo Live

Exzellente Alben zweier großer Deutschrock-Veteranen (wirklich)

Seit „Einer für alle“, das war 1988, erwarten wir jede neue Platte von Heinz Rudolf Kunze mit banger Hoffnung: Experimentiert er? Ist Heiner Lürig dabei? Sind die Songs noch schlagerhafter? Rockt er? Gibt er den Towns-hend, den Davies, den Young? Warum schreibt er nicht mehr so gute Musik wie Manfred Maurenbrecher? Oder Blumfeld? Weshalb sehen wir ihn am Samstag bei Carmen Nebel?

Mit den akustisch instrumentierten Songs und Sprechtexten von „Kommando Zuversicht“ (2006) und „Räuberzivil“ (2009) machte Kunze jenen Fans, die noch immer den frühen, den Mick-Franke-Alben anhingen, einen Kompromissvorschlag: Hier bin ich fast so fein- und scharfsinnig, böse und gemein, poetisch und eloquent wie damals und spiele auch alte Lieder schlicht mit Gitarre, Mundharmonika und Geige! „Hier rein – da raus“ ist so eine Räuberzivil-Platte – sarkastische und melancholische, leise und listige Lieder mit Folk-Sensibilität, Country-Twang und Fiddle: Das subtile neue Doppel-Album etabliert Heinz Rudolf Kunze wieder als Autor nicht nur der gescheitesten, sondern auch der schönsten Songs in deutscher Sprache. Am Altar von Randy Newman, Elvis Costello oder meinetwegen Townes Van Zandt sollten wir dafür danken, dass wir Kunze haben. Friedensangebot angenommen! (Rakete)

Nie enttäuscht hat Wolf Maahn, der als viriler Gefühlsmagier unbeirrt Songs singt, die eigentlich Kitsch sein müss-ten. Aber auch allein an der Gitarre macht er aus Schmachtfetzen wie „Total verliebt in dich“, „Kind der Sterne„, „Nothing But A Heartache“ und „Gut, gut, gut“ seltsam anrühende Schmusestücke, die einem heiße Zähren in die Augen treiben. Stundenlang könn-te ich seinem nöligen Maunzen bei „Vereinigte Staaten“ und „Kathedralen von Zahlen“ zuhören. Wie macht Maahn das bloß? Muss das Charisma sein. (Libero) Arne Willander

Beste Songs: „Mach es wie ich“ (Kunze), „Am heutigen Morgen“ (Maahn)

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