Woody Allen: Geliebte Aphrodite

August Sophokles, der Zufall und New York: Beim philosophierenden StadtneurotLker geht es um die griechische Tragödie – und wieder um alles. In der Ruine eines Amphitheaters kommentiert ein maskierter Chor unter Leitung von F. Murray Abraham das Leben des schwächlichen New Yorker Sportjournalisten Lenny Weinrib (Woody Allen) und dessen erfolgreicher Frau Amanda (Helena Bonham Carter). Trotz seiner Bedenken („Wir haben auch kein geleastes Auto“) adoptiert das Paar ein Baby, das nach unzähligen Vorschlägen (Groucho, Thelonious, Sugar Ray) nur den Namen Max erhält Lennys Suche nach Max‘ leiblicher Mutter bringt den Chor zur Verzweiflung: „Neugier tötet!“ Er klaut die Adoptionsunterlagen und landet bei der Edelnutte und Pornodarstellerin Linda Ash alias Judy Come.

Mira Sorvino, die hierfür den Nebenrollen-Oscar erhielt, spielt dieses beschränkte Vollweib im rosa Angora-Pulli als wonnige Aphrodite des schlechten Geschmacks mit überwältigendem Charme. Lenny kauft sie ihrem Zuhälter für zwei Basketball-Tickets ab, um sie auf den rechten Weg zu führen. Leider entpuppt sich der bürgerliche Heiratskanditat als tumbe Forrest-Gump-Kopie: Lenny zeugt Linda nichtsahnend ein Kind, bevor diese einen Hubschrauberpiloten ehelicht, der buchstäblich vom Himmel vor ihre Füße fällt Lenny aber ist zum Mann gereift: „Ich bin der Boß, Amanda trifft nur die Entscheidungen.“ Philosophier noch einmal Woody!

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