Yes I Am :: Die Uganderin interpretiert Reggae sehr frei -und clubtauglich

Diese Frau kennt keine Grenzen. Jaqee fühlt sich in vielen Genres wohl und sucht sich immer die, die zum jeweiligen Songkontext passen. Da stehen diverse Club-Grooves neben Soul neben Reggae, der hier allerdings nur noch im Detail erkennbar ist. Die ugandische Sängerin, die in ihrer Kindheit mit ihren Eltern ein Nomadenleben führte, ehe sie in Schweden als politische Flüchtlinge anerkannt wurden, wohnt mittlerweile in Berlin, wo auch der Großteil der Songs ihres vierten Albums entstand. In Kooperation mit der Hürther Reggae-Schmiede von Rootdown Records, wo Hausproduzent Teka der ausdrucksstarken Sängerin und den bassorientierten Songs einen ungeheuren Punch verliehen hat, entstand ein Album von kühler, poppiger Eleganz.

Mit auffälliger Grace-Jones-Ästhetik und ihrem Gesang zwischen Kelis und Macy Gray wirkt Jaqee immer noch wie ein junges Mädchen, das sich jeden Text auf der Zunge zergehen lässt, als wollte es die gesungenen Worte noch mal selbst durchleben. Streicher, die einigen Songs fast eine klassische Note verleihen, Keyboardteppiche, die lässig ausgelegt werden, und Gasttoaster Anthony B, der „Take A Stand“ den Dancehall einbläut: Es wurde genommen, was gerade am besten passte. Reggae wird hier sehr frei interpretiert -und weitergeführt in Richtung größerer Clubtauglichkeit. (Rootdown) HANS PETERS

Agnes Obel

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