Zauber eines Sommers – von Craig Bolotin

Der Film ist schon vor dreijahren gedreht worden und wäre beinahe in der Versenkung verschwunden. Juliette Lewis‘ Popularität aber hat diese kleine, unprätentiöse Sommerkomödie dem Vergessen entrissen. Das Thema ist nicht neu: Ein elfjähriges Mädchen entdeckt beim Beobachten eines von allen Seiten angefeindeten Liebespaares die Nöte und Leiden der Pubertät. „Romeo und Julia“ auf Long Island.

Lewis, Dusbku: Brodeln im Sommer Sommer 1962, Kennedy ist seit wenigen Monaten im Amt. Die frühreife Alice (Eliza Dushku) beobachtet heimlich den Männerverschleiß des selbstbewußten High-School-Girls Sheryl (Juliette Lewis). Fast alle Verehrer wimmelt sie aber an der Gartenpforte ab. Den Richtigen trifft sie beim Bowling in Gestalt des Schuhverleihers Rick (C. Thomas Howell). Eine Mesalliance – denn Sheryls Familie wehrt sich mit allen Mitteln (und Fäusten) gegen diese Liebe. Alice bewährt sich als weiblicher Cupido und erlebt ihren ersten richtigen Sommer, fast schon als Erwachsene.

Craig Bolotins Debüt ist kein nostalgischer Rückblick auf einen romantischen Sommer. Er verklärt nichts – trotz der idyllischen Farben des baumreichen Vorortes. In Juliette Lewis spürt man das unterschwellige Brodeln der behüteten Jugend, der die sexuelle Revolution der 60er Jahre bevorsteht.

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