Revolution im Eurovision Song Contest 2023: Publikum soll mehr Einfluss bekommen

Jurys sollen beim ESC 2023 nur noch im Finale zum Einsatz kommen, im Halbfinale entscheidet nur das Publikum. Außerdem sollen erstmals Zuschauer*innen außerhalb Europas abstimmen können.

Regeländerungen beim Eurovision Song Contest sind nichts Neues, beim ESC 2023 in Liverpool wird das Abstimmungsverfahren aber besonders umfassend umgekrempelt: Jurys soll nur noch im Finale zum Einsatz kommen, im Halbfinale entscheidet allein das Publikum.

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Außerdem sollen zum ersten Mal auch Zuschauer nicht nur außerhalb Europas – schließlich ist seit 2015 auch Australien dabei – sondern auch außerhalb der Teilnehmerländer abstimmen können. Ihre Stimmen sollen zusammengerechnet werden und genauso viel Gewicht wie ein einzelnes Land haben. „In seiner 67-jährigen Geschichte hat sich der Eurovision Song Contest stets weiterentwickelt, um relevant und aufregend zu bleiben“, teilte ESC-Exekutiv-Aufseher Martin Österdahl mit. „Diese Änderungen erkennen die immense Beliebtheit der Show an, indem sie dem Publikum des weltgrößten Livemusikevents mehr Befugnisse geben.“

Grund für die Änderungen sind aber auch Irregularitäten bei den Jury-Abstimmungen im vergangenen Jahr. 2022 teilte die veranstaltende Europäische Rundfunkunion (EBU) mit, dass es im zweiten Halbfinale Unstimmigkeiten im Abstimmungsverhalten mehrerer Länder gegeben habe. Deren Jury-Entscheidungen habe man daraufhin herausgerechnet. Die Länder, deren Jury-Resultate 2022 nicht berücksichtigt wurden, waren Aserbaidschan, Georgien, Montenegro, Polen, Rumänien und San Marino.

„Nach den beispiellosen Wahl-Unregelmäßigkeiten, die wir letztes Jahr sahen, schauten wir uns Wege an, um die Integrität des Wettbewerbs zu schützen, schrieb Sietse Bakker, ein niederländisches Mitglied des ESC-Exekutivkomitees, auf Twitter. „Das Problem trat in den Halbfinalen auf, das war der beste Weg, es zu beenden.“ Außerdem sei der Unterschied zwischen einer Abstimmung des Publikums und von Publikum und Jury minimal.

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Den Eurovision Song Contest 2022 gewannen Kalush Orchestra aus der Ukraine. Wegen des Krieges mit Russland soll der nächste ESC aber nicht dort stattfinden. Stattdessen bekam die BBC den Auftrag, zusammen mit der ukrainischen Rundfunkanstalt UA:Suspilne den Wettbewerb abzuhalten.

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