Richard Ashcroft bzw. RPA & The United Nations Of Sound: Album ab heute, Clip zu „Born Again“

Zum Release der Scheibe 1 nach der Verve-Reunion präsentiert Richard Ashcroft auch den Clip zur ersten Single. Das Album seiner neuen "Band" könnte derweil die Verve-Gemüter spalten.

„Wenn überhaupt etwas erreicht worden ist, dann dass wir ein paar gute Shows gespielt haben“ – so nüchtern bilanzierte Richard Ashcroft die Verve-Reunion im Gespräch mit Jörn Schlüter (den Artikel dazu gibt’s in der Augustausgabe). Da mag er Recht haben. Während das Album „Forth“ von vielen Verve-Fans als inspirations- und motivationslos abgewatscht wurde, gelang es The Verve auf der Bühne – zumindest bei den britischen Gigs – zumeist, noch genau diese Mischung aus Euphorie und Arroganz zu erzeugen, die sie einst so übergroß hat werden lassen.

Auch mit seinem neuen Projekt RPA & The United Nations Of Sound, dessen selbstbetiteltes Album heute erscheint, scheut sich Ashcroft nicht vor dem ganz großen Aufschlag. Unter dem Motto „Alles bzw. Vieles neu“ zog es ihn nach Amerika, wo er sich mit den Produzentengrößen des HipHops und des Souls arrangierte: An den Reglern saßen No ID (Common, Jay-Z) und Reggie Dozier (Outkast, Stevie Wonder, Marvin Gaye).

Man kann und wird nun darüber streiten, ob das dem Album gut getan hat. Denn gerade in Verbindung mit Ashcrofts auch hier wieder stark ausgeprägten Erweckungs- und Bekehrungslyrik, denkt man bei so manchem Song („America“ und „Live Can Be So Beautiful“), dass weniger mehr gewesen, und man produktionstechnisch ein wenig zu sehr im Schmock stapft. Aber dann kommen wieder Songs wie „She Brings The Music“ und „This Thing Called Life“, die beweisen, dass Mr. Ashcroft noch immer großen Pop schreiben kann.

Die Single „Born Again“ ist nach dem schon vorab veröffentlichen Opener „Are You Ready“ – der gut sieben Minuten lang war und mit schwer verdaulichem Gitarrensolo kam – eher verträgliche Kost. Nörgler, die Ashcroft für den „Xavier Naidoo des Britpops“ halten, wird er damit nicht bekehren – aber das hat er ja auch nicht wirklich nötig.

RPA And The United Nations Of Sound gibt es hier als mp3

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