Roger Daltrey droht zu erblinden
The Who spielen ewige Hits und reißen Witze über ihre angeschlagene Gesundheit
Zuletzt hatte es allerlei Geplänkel über ein letztes Comeback von The Who gegeben. Wird es noch einmal dazu kommen? Und wenn ja, mit oder ohne Album, und wer steht da überhaupt auf der Bühne? Gitarrist Pete Townshend winkte mehrfach dankend ab. Bevor er im Herbst 2024 dann doch „Lust auf gemeinsamen Krach“ ankündigte. „Wir werden nächstes Jahr auf jeden Fall etwas machen“, sagte er damals im Interview mit dem Londoner „Standard“.
Als erste Wasserstandsmeldung darf nun ein Auftritt in der altehrwürdigen Royal Albert Hall gelten, das sie gemeinsam für den „Teenage Cancer Trust“ gaben. Die Beiden engagieren sich seit Jahrzehnten in der Kinderkrebshilfe. Begleitet von jüngeren Musikern spielten sie ewige Who-Klassiker wie „I Can’t Explain”, „Substitute”, „Who Are You?”, „The Kids Are Alright” oder „My Generation”.
Dazwischen gab es sarkastische Scherze über die eigene Gesundheit. Roger Daltrey (81) etwa kam auf seine violett getönte Brille zu sprechen. Er würde diese nicht nur als modisches Statement tragen. „Zu den Freuden des Älterwerdens gehört bei mir auch, dass ich nicht nur taub, sondern leider langsam auch blind werde. Gott sei Dank lässt meine Stimme mich noch nicht im Stich.“
Wie „ein Mönch“ im Kloster
Er sprach auch von einem ausgedehnten „Winterschlaf“, aus dem er nun erwache. „Der Winter war brutal. Den ganzen Januar über war meine Stimme komplett weg.“ Dabei achte er strikt auf gesunde Ernährung. Er lebe wie „ein Mönch“ im Kloster.
Normalerweise würde schon eine Woche auf Tour wie ein Jungbrunnen wirken. „Dann bin ich sofort wieder fit. Aber nun denke ich zum ersten Mal in meiner Karriere: ‚Verdammt, ist das hart.’“ Auch gegenüber der Tageszeitung „The Times“ klingt das nicht mehr nach den ganz großen Höhenflügen: „Ich muss realistisch sein. Das Ende rückt näher. Die durchschnittliche Lebenserwartung liegt bei 83 Jahren.“ Manchmal werde er sogar vor Auftritten nervös, Aus Angst die Texte zu vergessen.
Da wollte dann auch Bandkollege Pete Townshend (79) nicht hinter dem Berg halten. Er nahm den Ball beim London-Konzert auf und berichtete, erst kürzlich einen schweren Eingriff hinter sich gebracht zu haben: „Mein komplettes Knie wurde neulich Monat ausgewechselt. Aber weil ich Superman bin, bin ich hier!“
Und als Gruß an den Kollegen Elton John, der sich nach seiner „Farewell Yellow Brick Road“-Tour von den großen Bühnen verabschiedet hat: „Elton hat aus seiner Ex-Kniescheibe eine Halskette gemacht. Doch bei mir ist diese in drei Teile zerbröselt. Vielleicht sollte ich diese versteigern!“