Roger Waters: Mit Sahra Wagenknecht am Brandenburger Tor
Sahra Wagenknecht, Roger Waters, Dieter Hallervorden und Rapper Massiv rufen in Berlin zur umstrittenen Friedens-Demo am Brandenburger Tor
Am 13. September tritt eine ungewöhnliche „Supergroup“ vor dem Brandenburger Tor in Berlin auf: BSW-Chefin Sahra Wagenknecht, Schauspieler Dieter „Didi“ Hallervorden, Rapper Massiv – und als internationaler Beitrag Pink-Floyd-Mitbegründer Roger Waters.
Bei der Kundgebung soll gegen das Vorgehen Israels im Gazastreifen agitiert werden. Waters wird per Video aus New York zugeschaltet. Den Antisemitismusvorwurf gegen den Musiker weist Wagenknecht zurück: „Ich halte gar nichts davon, dass man Kritik an der israelischen Regierung als antisemitisch bezeichnet.“
Die Politikerin, die nach einigen Wochen der Zurückhaltung wieder öffentlich auftritt, distanzierte sich von radikalen Parolen, die sie bei Waters „nicht gehört“ haben will. Dabei ist seit Jahren bekannt, dass der Musiker mit anti-israelischer Rhetorik und der Nähe zur BDS-Kampagne auffällt.
Kritik und Ziele der Kundgebung
Die „Brandenburg-Gate“-Demo richtet sich laut Veranstaltern nicht nur gegen den Krieg im Gazastreifen, sondern auch gegen deutsche Waffenlieferungen in Kriegsgebiete. Wagenknecht bezeichnete die Aktion als Signal gegen „Hochrüstung und Konfrontation“ – mit direkter Kritik an Bundeskanzler Friedrich Merz.
Dieter Hallervorden rechtfertigte seinen Auftritt mit dem Hinweis auf Meinungsfreiheit. Er habe bereits im Vorjahr von „Völkermord“ gesprochen, trotz massiver öffentlicher Kritik. Auch Rapper Massiv, der sich oft im orientalischen Look präsentiert, äußerte zuletzt seine Solidarität mit Palästina.
Der Chef des Zentralrats der Juden, Josef Schuster, warf Wagenknecht im Zuge der Vorbereitungen vor, „Israelhass“ zu befeuern.
Pressekonferenz und Ausblick
Am 8. September traten Wagenknecht, Hallervorden und Massiv in der Bundespressekonferenz auf. Sie betonten, ein „breites Spektrum an Menschen“ wolle für Frieden in Gaza demonstrieren. Wagenknecht sprach von einem „Grauen, das kaum vorstellbar ist“, schlimmer als die mediale Berichterstattung. Israels Selbstverteidigungsrecht erkenne sie zwar an, doch die aktuellen Handlungen seien damit nicht zu rechtfertigen.
Es ist absehbar, dass sich am Wochenende vor dem Brandenburger Tor eine Querfront-ähnliche Menge versammeln wird. Gegendemos, Krawall und Eskalationen sind nicht auszuschließen.