ROLLING STONE im Juli 2014 – Titelstory: Lana Del Rey: Mädchen Nr. 1

Die Juli-Ausgabe des ROLLING STONE ist da - inklusive New-Noises-CD "Summer Rocks". Lesen Sie hier einen Auszug aus unserer Titelgeschichte: "Lana Del Rey: Mädchen Nr. 1"

Die West Coast wird neu vermessen. Auf ihrem  Trip durch die US-Popmusik baut Lana Del Rey sich ihr eigenes Kalifornien – mit einem ziemlich sensationellen Resultat. Eine Reise-Story.

Ein dezenter Mini-Landschaftspark unterhalb des Sunset Boulevard, bestehend aus weißen Häuschen, Pools, dahingewürfelten Cocktailbars und duftenden Hibiskus-Sträuchern. Das Ganze seit über 50 Jahren im L.A.-Rock’n’Roll verwurzelt: In der sonnendurchfluteten Lobby begegnet einem der zerknautschte Slash in Schwarz-Weiß, und durch die Wandelhallen zieht sich eine Foto-Dauerausstellung mit den üblichen Rock-Verdächtigen. In einem der Innenhöfe chillt das schwedische Soul-Pop-Sternchen Miriam Bryant mit ihrer strohblonden Entourage. Alle wie selbstverständlich ausgestattet mit den bunten Armbändchen der berüchtigten VIP-Zonen des Coachella.

Aus einem der schnieken Häuschen kommt gegen drei Uhr nachmittags ein zierliches Hippie-Mädchen in einem durchsichtigen weißen Strickoberteil und knappen Jeans-Shorts – Shabby Chic à la Hipsterhausen. Man wäre jetzt so weit, sagt Belinda Mercer, Del Reys persönliche Assistentin. Das Interview, das letzte für heute, möge beginnen. Wir setzen uns in den kleinen Innenhof des California-Chalets. Während Frau Del Rey, die in diesen Tagen ihren 28. Geburtstag feiert, sich eine Zigarette der Marke Parliament ansteckt. Ob das okay sei, fragt sie. Jaja, kein Problem. Schließlich werde in Berlin weiterhin an jeder vernünftigen Theke nach Herzenslust gequarzt – was ihr natürlich sehr gefällt.

Lana Del Rey wirkt natürlich, entspannt und auf  eine sehr angenehme Art zuvorkommend. Keine Spur von den aufs Heftigste per Blogs und Social Media ungeprüft weitergetratschten Plastik- und Barbiepuppen-Vorurteilen. Auf den Handkanten trägt sie die in schwungvoller Schreibschrift tätowierten Worte „trust no one“ und „paradise“. Die Fingernägel sind korrekt kirschrot lackiert. Somit unterscheidet sie sich nicht wesentlich von ihren Altersgenossinnen mit popkulturellem Wissen in westlichen Gegenden. Ein entscheidender Faktor ihres weltweiten Erfolges.

LDR alias Elizabeth Grant nimmt einen langen Zug und holt aus: „Ich musste nach der dazwischengeschobenen ‚Paradise Edition‘ erst mal durchatmen.“

>>> die aktuelle Titelgeschichte Lana Del Rey: Mädchen Nr. 1 – im aktuellen ROLLING STONE.

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