ROLLING STONE wird 20. Unsere Helden, Teil 11: Neil Tennant

Wir werden 20! Und starten mit einer Serie ins Jubiläumsjahr – über 20 Helden, die uns in den vergangenen 20 Jahren wichtig waren. Teil elf: Neil Tennant. Ein Porträt von Ralf Niemczyk

Neil Tennant ist in diesen Tagen ja öfters mal im guten alten West-Berlin anzutreffen. Links des Kurfürstendamms haben die Pet Shop Boys vor einigen Jahren eine schicke Zweitresidenz bezogen. Glaubt man ihrem engeren Umfeld, betrachten die beiden ihr Dasein in der Preußen-Metropole ein wenig wie einen mondänen Kuraufenthalt. Galeriebesuche, Privatdinner und lange Spaziergänge. Berlin als Baden-Baden. Im ROLLING STONE waren die britischen Elektroniker gern gesehene Gäste. Anti-Rocker, die seit Mitte der Achtziger kontinuierlich große Popsongs aus dem Ärmel geschüttelt haben. Meine direkten Begegnungen mit Tennant reichen in die Prä-STONE-Ära zurück: etwa ins Jahr 1988, als die PSB vor einem handverlesen Publikum ihr House-Music-Album „Introspective“ im Kölner Musikclub Rave vorstellten. Da ich damals zum Betreiberteam dieser Kellerdisco gehörte, übernahmen wir Neil Tennant und Chris Lowe vom Presseteam ihrer Plattenfirma EMI für den Soundcheck. Tennant gab wie immer den sophisticated gentleman, während Lowe sich sofort am Mischpult zu schaffen machte. Auf diesem Album befindet sich eine Coverversion des House-Klassikers „It’s Alright“ des US-Produzenten Sterling Void. Nach Fachsimpeleien über die Unterschiede zwischen Chicago und New Jersey House befand Tennant, dass es doch toll wäre, beim DJ-Set das Original zu spielen. Ich wohnte nicht weit entfernt und holte die Maxi aus meinem Regal.

Cover 1

Rezensionen 13

Sterne 42 1/2

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