sanfte heilung. LINDA CARRIERE und der Soul zum Entspannen

Es ist vor allem eine Sache, über die Linda Carriere nicht gern spricht: ihre Teilnahme an der Vorentscheidung zum Grand Prix d’Eurovision. Zu dumm – gerade darüber wollen alle anderen etwas wissen, auch wenn Carriere gegen Corinna May keine Chance hatte. Aber reden wir von Erfreulicherem. Reden wir von Linda.

Die gebürtige Londonerin kam vor gut einer Dekade von der Themse an den Main. Daheim hatte sie als Sängerin des 80s-Pop-Ensembles Loose Ends schon eine kleine Karriere gemacht, war dann nach Querelen mit den Kollegen allerdings so entnervt, dass der Sprung über den Kanal gerade Ortswechsel genug war. „Ich musste weg, um mein eigenes kreatives Ventil zu entwickeln“, sagt sie im Rückblick. In Frankfurt fand Linda schnell Anschiuss an die dortige Musikszene, sang bei der lokal hippen Club Supreme Band und fand im Rodgau-Monotones-Gitarristen Ali Neander einen Partner fürs Musikalische.

Er bugsierte Linda in den Background-Chor von Sabrina Setlur. 3p-Patriarch Moses Pelham hatte schon vorher ein Auge auf Lindas Gesangsvermögen geworfen, und nach noch mehr Chorgesängen für fast ganz Rödelheim war’s dann soweit: Linda durfte in die erste Reihe vortreten. „Mein Album ist für mich ein sehr friedlicher Heilungsprozess für Körper, Seele und Geist“, beschreibt sie den leisen Singer/Songwriter-Soul von „She Said…“, den Pelham und Haas mit dezenten Beats und fragilen Soundscapes unterlegen. „Es passieren so viele schreckliche Dinge, da wird es Zeit, sich ein bisschen zu entspannen.“

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