Sean „Diddy“ Combs: Opfer-Anwalt Tony Buzbee gerät ins Fadenkreuz
Wer will hier wen fertigmachen? Klägerin spricht von Theken-Rauferei und einer übertragenen Geschlechtskrankheit

Der Prozess gegen Rap-Mogul Sean „Diddy“ Combs“ beginnt erst in fünf Monaten. Doch seit geraumer Zeit wird hinter den Kulissen mit harten Bandagen gekämpft. Die Mittel: Durchgestochene Informationen, Gerüchte und Verleumdungen; um die Gegenseite in ein möglichst schlechtes Licht zu rücken.
Nun gerät der texanische Star-Anwalt Tony Buzbee, der in dem vielschichtigen Missbrauchs-Fall dutzende Klagen gegen Combs und eine gegen Jay-Z eingereicht hat, ins Zwielicht.
New Yorker Boulevardmedien berichten von den Anschuldigungen einer Frau, die anonymisiert „Jane Doe“ (etwa „Martina Mustermann“) genannt wird. Buzbee habe sie mit einer Geschlechtskrankheit infiziert.
Diese seit 2018 schwelende Causa hat nun zu einer neuen Klage beim New York Supreme Court geführt. Die Klägerin gibt an, dass sie Buzbee im seinerzeit in einer „Online-Konversation“ kennengelernt hat. Der charmante Anwalt habe sie zu einem Date mit Dinner und Showbesuch in seiner Heimatstadt Houston überredet.
Geschlechtskrankheit
Nach dem Auftritt soll Buzbee ein Zimmer in einem 5-Sterne-Hotel gebucht haben, wo er sie verführte. Die beiden hatten angeblich Sex, ohne dass Buzbee preisgab, dass er an einer Geschlechtskrankheit leidet, die wiederum in der Klage nicht genau spezifiziert wird.
Nach einer Diagnose eines Arztes habe sich die Frau mit Buzbee in Verbindung gesetzt. Er habe sich bei ihr entschuldigt, schien aber über den Vorfall nicht weiter überrascht zu sein. Buzbee erbat sich aber Stillschweigen und bot finanzielle Hilfe an. Aus dieser Verwicklung wäre dann eine Art Abhängigkeitsverhältnis geworden. Laut Angaben der Frau habe Buzbee sie auf Reisen nach Panama und in sein New Yorker Haus eingeladen.
Mittlerweile hatte das Klatschportal „TMZ“ von der Sache erfahren und beschrieb auch einen Wutanfall von Anwalt Buzbee in einer New Yorker Bar, wo er der Frau eine Champagnerfläte ins Gesicht geworfen haben soll. Ärztliche Aufzeichnungen über einen verletzten Mund, nebst beschädigtem Zahn sollen das beweisen.
Glaubwürdigkeit von Buzbees Anwaltskanzlei
In seiner öffentlichen Gegenrede spricht Buzbee von „krimineller Konspiration“ mit dem Ziel ihn zu diskreditieren (ohne freilich das Combs- oder Jay-Z-Lager zu erwähnen). Er nennt die Klage „falsch, unseriös und an den Haaren herbeigezogen“. Er habe im Gegenzug den Anwalt, der diesen Fall eingereicht hat, bei den zuständigen Justizbehörden angezeigt. Er werde rechtliche Schritte gegen ihn und seine Mandantin einleiten.
Das Magazin „People“ wiederum dokumentiert einen Brief, den Jay-Zs Anwalt Alex Spiro am 10. Dezember an die Richter geschickt hatte. Darin wird die Glaubwürdigkeit von Buzbees Anwaltskanzlei anzweifelt. Buzbee und seine Mitarbeiter hätten zuvor einen Mandanten unter Druck gesetzt, um auch Jay-Z in die Combs-Anschuldigungen einzubeziehen.
Buzbee wiederum nannte diese Behauptung damals „offenkundig lächerlich“ und fügte hinzu: „Wir müssen niemanden ‚unter Druck setzen‘, um die Sache anzuheizen. Wir haben bereits mehr Fälle, als wir überhaupt bearbeiten können.“