Shitstorm gegen Radiohead: Frustrierte Fans auch mit Resale unzufrieden

Jetzt entlädt sich noch mehr Ärger in den sozialen Medien.

ROLLING STONE Badge
Empfehlungen der Redaktion

Was als große Rückkehr einer der einflussreichsten Rockbands der letzten Jahrzehnte gedacht war, ist für viele Fans zur nervenaufreibenden Geduldsprobe geworden. Der Ticketverkauf für Radioheads Europa-Termine war alles andere als entspannt und auch der offizielle Resale sorgt derzeit offenbar für Unmut bei den Fans. Auf Social Media entlädt sich derzeit ein regelrechter Sturm der Entrüstung.

Mondpreise für Radiohead-Tickets im Resale

Schon der ursprüngliche Vorverkauf verlief turbulent: Nur ausgewählte Fans erhielten Zugangscodes, um Tickets zu kaufen. Viele andere gingen allerdings leer aus. Nun kritisieren viele die Preisspirale des Resale-Systems. Während offizielle Plattformen den Weiterverkauf angeblich „fair“ gestalten sollten, tauchten jetzt angeblich zum Teil absurde Preise auf: „Ein hervorragendes Angebot für ‚neue Fans‘. Berlin ist jetzt ab 589 US-Dollar erhältlich“, spottet ein Fan bitter unter dem Resale-Post von Radiohead auf Threads.

Threads Placeholder
An dieser Stelle findest du Inhalte aus Threads
Um mit Inhalten aus Sozialen Netzwerken zu interagieren oder diese darzustellen, brauchen wir deine Zustimmung.

Doch viele Kritiker verbinden ihren Frust nicht mit der Band selbst, sondern mit dem System: „Eure Fans haben Jobs, Familien und ein arbeitsreiches Leben. Viele von uns sind mit eurer Musik aufgewachsen. Ich erwarte keine Sonderbehandlung, nur ein bisschen mehr Respekt und Rücksicht. Einen Tag lang in eurem Resale zu stecken – glaubt ihr, wir hätten nichts anderes zu tun, außer die Seite zu refreshen? Das ist arrogant!“

Ein anderer versucht es erst gar nicht, im Resale Tickets zu ergattern: „Das erste Mal war eine schreckliche, deprimierende Erfahrung. Nie wieder.“

Selbst Fans, die Tickets kaufen konnten, sprechen von einer emotionalen Achterbahnfahrt. „Leider ist dies die schlechteste Ticketkauf-Erfahrung aller Zeiten. Ich dachte, es wird ein reibungsloser Ablauf, aber stattdessen war es deprimierend … bis zu dem Punkt, dass ich aufgegeben habe. Ich weigere mich, das 50‑Fache des Originalpreises zu zahlen. Es war eine schreckliche, stressige Erfahrung. Tut mir leid. Trotzdem liebe ich euch, bequem von meinem Sofa aus.“

Dranbleiben lohnt sich manchmal wohl doch

Ein kleiner Hoffnungsschimmer bleibt: Einige Fans berichten, dass das System zwar überfordert war, am Ende aber doch Tickets ausspuckt. „Das System funktioniert, ich war fast verzweifelt und mental erschöpft, aber nach Refreshen der Seite habe ich doch noch ein Ticket ergattern können. Bitte hasst die Band nicht, versucht es einfach weiter“, heißt es versöhnlich.

„Ich habe gestern zwei Tickets für Berlin über die offizielle Weiterverkaufsplattform gekauft, beide zum Originalpreis! So glücklich…“, schreibt jemand erleichtert. Und wiederum ein anderer User zieht Vergleiche zu anderen Bands, bei denen es anscheinend besser läuft: „Ich habe heute zwei Tickets gekauft, um The Cure zu sehen, kein Ärger, super fairer Preis. Ich wünschte, es wäre bei euch genauso, aber nein!“

Kristina Baum schreibt freiberuflich unter anderem für ROLLING STONE. Weitere Artikel und das Autorenprofil gibt es hier.