Sinéad O’Connor: Unveröffentlichter Song in BBC-Serie zu hören

Die Sängerin schenkte den Produzenten von „The Woman In The Wall“ einen Song, jetzt untermalt es das Finale der Drama-Reihe, die auch Bezüge zum Leben von O'Connor hat.

Sinéad O’Connor setzte sich Jahre lang für die Rechte von Missbrauchsopfern in der katholischen Kirche in Irland ein. Vor ihrem Tod schrieb sie „The Magdalene Song“, der dies thematisierte, und schenkte ihn den BBC-Produzenten des Kirchendramas „The Woman In The Wall“.

Die BBC-Serie „The Woman in the Wall“ handelt von den Missbräuchen in den irischen „Magdalenenheimen“, die für sogenannte „gefallene Frauen“ gegründet wurden und eine Art Besserungsanstalt waren. Sie mussten dort Zwangsarbeit verrichten und Folter über sich ergehen lassen.

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Nun durfte Sinéad O’Connors Song das Finale der BBC-Serie unterstreichen. „Es ist unglaublich, wie die Bedeutung des Songs mit dieser Geschichte zusammenfielen“, erzählte ihr Musikproduzent David Holmes dem „Guardian“. „Es sollte einfach so sein. Es gibt eine gewisse Magie, wenn man Musik mit einer gefühlvollen Geschichte verbindet. Sinéad genehmigte die Verwendung des Titels, noch bevor die Dreharbeiten begannen, und als die Produzenten ihn hörten, waren sie erstaunt, etwas so Starkes zu haben. Wir waren alle der Meinung, dass es nur am Ende der Serie verwendet werden kann.“

„The Magdalene Song“: Autobiographischer Hintergrund

In ihrer Jugend war Sinéad O’Connor selbst eine Zeit lang in einem Magdaleneninternat untergebracht, nachdem sie der Schule verwiesen und beim Ladendiebstahl erwischt worden war. Ebenfalls erzählte sie in der Netflix-Doku „Nothing Compares“ über ihre eigene Misshandlung als Kind. Holmes erinnert sich: „Ich glaube, Sinéad wollte mit ihren Texten zum Ausdruck bringen, dass sie, obwohl sie viel durchgemacht hat, nicht daran gehindert wurde, die zu sein, die sie sein wollte. Sie hat nie wirklich über die Bedeutung ihrer Lieder gesprochen.[…] Aber dieses hier – nun, es heißt ‚The Magdalene Song’“

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Bereits vor mehreren Jahren schrieb Sinéad O’Connor selbst in einem veröffentlichten Brief über ihre Erfahrungen im Magdalenenheim: „Eines Morgens wachte ich auf und hörte meine Freundin schreien. Ich rannte aus meiner Kabine und sah sie von zwei oder drei Nonnen umringt. Ich kann mich nicht mehr genau erinnern, wie viele es waren. Sie rissen das Baby meiner Freundin aus ihren Armen.“

In „The Woman In The Wall“ untermalt „The Magdalene Song“ die Szene einer Mutter, die ihr Kind verliert und dadurch an ihrem eigenen Leben zweifelt.

Sinéad O’Connor starb am 26. Juli 2023. Holmes äußert sich zum Einsatz von ihrem Lied nach ihrem Tod: „Was ich wirklich bedauere, ist, dass Sinéad nicht hier ist, um die Serie zu sehen. Sie wäre stolz gewesen.“

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O’Connor hatte vor ihrem Tod an ihrem elften Album gearbeitet und bereits weitere bisher unveröffentlichte Songs fertiggestellt. Ob diese irgendwann veröffentlicht werden, ist bisher nicht bekannt.

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