SMASH MOUTH: Beach mit Botschaft

Man darf wieder dick sein in Kalifornien. Bud Gaugh von Sublime ist es, Todd Weller von den Seven Surfers, und Smash Mouth-Sänger Steve Harwell fordert ein neues Aktionsprogramm der „American Heart Association“ geradezu heraus. Immerhin trainiere er ja, hält „Beefy“ Harwell einem weiblichen Fan auf der bandeigenen Webpage entgegen: „Auf der Bühne bin ich untenrum beweglicher als Elvis!“

Nicht big oder bad, sondern gleich smash: Die Ska-Punks und Presley-Verehrer aus San Jose reißen ihre Klappe bis zum Anschlag auf. Können sie auch: „Fush Yu Mang“, ihr im letzten Jahr aus dem Nichts aufgetauchtes (und nach einem von „Scarface“/Al Pacino genuschelten Ausspruch benanntes) Debütalbum bat in den USA mittlerweile über eine Million Einheiten verkauft; „Walkin‘ On The Sun“, die Single, ist inzwischen auch in den deutschen Charts auf dem Weg nach oben. Und Steve Harwell, Gitarrist Greg Camp, Bassist Paul De Lisle und Drummer Kevin Coleman werden zwischen San Diego und LA. als trinkfestete Partyband der Gegenwart gehandelt.

Und das mit exakt jener Mischung aus Surf-Punk und Stakkato-Ska, die seit Dekaden einmal jährlich für tot erklärt wird – und kurz darauf pünktlich zu den „Wet T-Shirt“-Contests beim „College-Spring Break“ wieder in die Charts surft. Aber dieses Mal mit Botschaft, betont Harwell, und marschiert dazu im Video zu „Why Can’t We Be Friends“ hüftschwingend wie Elvis inmitten gutgelaunter weißer Cops, farbiger B-Boys und Go-Go-Girls durch düstere Vorstadtstraßen. Es mag naiv klingen – aber Smash Mouth sind fest davon überzeugt, rassenübergreifende Harmonie könne durch fröhliche Ska-Melodien gewissermaßen in die Menschheit hineineingesungen werden. Da darf man dann auch ruhig wieder dick sein in Kalifornien. Man ist ja nicht in Memphis.

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