Soundtrack of our Lives: Hugo Egon Balder steht auf die Beatles

Entertainer Hugo Egon Balder entdeckte die Liebe seines Lebens schon früh im Radio: The Beatles.

Auf meiner neuen Platte singe ich zwei Lieder von Georg Danzer. Den habe ich immer schon verehrt. Wir haben in den Siebzigern in Berlin auch öfter zusammen gespielt. Sein Lied „Sexappeal“ kennt ja jeder, aber „Sonst nix (Der legendäre Wichserblues)“ ist ziemlich in Vergessenheit geraten. Neulich wollte ich das bei einer Radiosendung spielen und die Leute guckten mich an: „Das geht doch nicht.“ Da habe ich nur gesagt: „Macht euch mal nicht ins Hemd, das Ding ist von 1974!“

Vor allem bin ich aber ein großer Beatles-Freak. Ich kann mich noch erinnern, wie ich sie zum ersten Mal gehört habe. Das war Anfang der Sechziger, ich saß auf dem Klo und im Radio lief „Schlager der Woche“ auf RIAS Berlin mit Fred Ignor. Da kam „I Want To Hold Your Hand“ und das hat mich – wie wahrscheinlich viele Menschen im Land – elektrisiert. Seitdem liebe ich die Beatles – eigentlich alles, was sie gemacht haben. „Sergeant Pepper’s Lonely Hearts Club Band“ ist vielleicht mein liebstes Album von ihnen, aber auch die frühen Beat-Sachen kann man heute wieder gut hören. Und es gab zu der Zeit ja viele tolle Bands in England. Die Kinks zum Beispiel, später Cream und die Spencer Davis Group. 1966 bin ich mit einem Freund durch England getrampt und habe diese ganze Hippie-Carnaby-Street-Kultur aufgesogen. Wir spielten damals in einer Band, die hieß The Earls – The Lords gab es ja schon. Wir haben uns dann aber wenig später aufgelöst und ich suchte nach einer neuen Band. Ich weiß noch, wie ich in der Schule saß und den Klassenprimus – Manfred Gillig, der ist heute Chef bei der „Musikwoche“ – fragte: „Weißt du einen guten Bandnamen?“ Und er sagte: „Nennt euch doch Birth Control.“  Und so haben wir uns dann auch genannt. Erfolgreich wurde die Band aber erst, nachdem ich ausgestiegen war. (lacht)

Vor Kurzem habe ich mir die DVD „The Spencer Davis Group – Live in Manchester“ mit einem Konzert von 2002 gekauft. Da spielt Pete York ein unglaubliches Schlagzeugsolo. Er war da schon 60 – alle Achtung! Steve Winwood war bei dem Konzert natürlich nicht dabei, aber den habe ich letztes Jahr mit Eric Clapton in Hamburg gesehen, das war großartig. Ich mag dieses Understatement. Die schlurften einfach auf die Bühne und fingen an zu spielen. Das mag ich. Wenn ich in ein Konzert gehe, will ich Musik hören, keine Show sehen.

Soeben ist Hugo Egon Balders Album „Ist das schön!“ erschienen.

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