Southside Festival 2015: unsere Wunschbands

Mit The Strokes, The Cure, Editors und Blumfeld

Eben noch gefeiert, jetzt ist es leider auch schon wieder vorbei: Mit Bands wie The Black Keys, Arcade Fire, Pixies und Fünf Sterne Deluxe waren Hurricane und Southside 2014 ein großer Erfolg. Trotzdem kein Grund zu verzagen, denn: Der Vorverkauf für die Zwillingsfestivals 2015 hat bereits begonnen.

Und wer tritt im nächsten Jahr auf? Unsere Galerie listet Vorschläge, darunter The Strokes, The Cure, Editors und Blumfeld.

Zur Einstimmung ein Festival-Bericht vom Southside 2014:

Helga ist tot!

Es ist der Tag der Motto-Klamotte. Viele der 60.000 Angereisten hat das obligatorische Band-Shirt gegen Khedira-Trikot oder ähnlich Nationalelf-Freundliches getauscht. Vor der Sonne schützt das nicht. Sie brennt aufgemalte Deutschlandflaggen in uneingecremte Gesichter. Der kühle Wind wog die Hautkrebskandidaten in Sicherheit. Jetzt jagt er den beißenden Gestank der Dixiklos über die Fressmeile vor dem Festivalgelände. Kombiniert mit warmem Dosenbier steigt vielen die Hitze zu Kopf. Das führt zu Wahnvorstellungen und Theatralik. „Helga ist tot“, antwortet ein Jüngling bedeutungsschwanger-kreischend auf die Suchrufe eines anderen.

Weiterer Effekt der Hitze: Orientierungslosigkeit. Vor die Bühne bei Reignwolf hat sich die geballte Casper-Fan-Bagage verirrt. Dick eingecremt (mit Leuchtfarbe) grölen sie dem Kanadier entgegen. Hinter ihnen stehen Druffis mit Hawaiihemden und gucken bedröppelt als Jordan Cook mit Schiebermütze über wüst-schwarzem Haar bei „Electric Love“ seine One-Man-Led-Zeppelin-Show aufführt. Halsbrecherisch ist sie, wenn er bei einem seiner Gitarrensoli den Mikrofonständer umwischt. Entwaffnend, wenn er mit einer Hand über seine Semiakustik schreddert, mit der anderen den Drums den Takt einbläut. Das (vorwiegend männlich) Publikum mimt die Vorzeigegroupies. Einer von ihnen sitzt versonnen lächelnd auf den Schultern eines  Freundes. Die Casper-Fans sind verschwunden.

Auch Julia von Angus & Julia Stone hat es mit glühenden Verehrern zu tun. Ein Mann will sich mit vorsorglich entblößten Bauchmuskeln seinen Weg direkt vor die Bühne ergaunern. Seine „Freundin Julia“ habe er im überfüllten Zelt angeblich verloren, sie stünde auf der Bühne. Sein bulliges Gegenüber versteht keinen Spaß, wenn „Big Jet Plane“ angestimmt wird und Julia mit kurzem Schulmädchenröckchen den Hanni-und-Nanni-Stereotype darstellt. Beim Verlassen der Bühne ergreift sie die Hand ihres Bruders. Über der Decke der White Stage fangen gigantische, weiße Traumfänger die Tagträume und den kondensierten Schweiß der Menge ein. Auf der Red Stage fehlt Poliça das Publikum. So schwebt Channy Leaneagh schwerelos zwischen ihren zwei Drummern umher. Ihre verhallte Stimme begleitet ihren Geistertanz. Was paranormal anmutet, ist der Effekt des Auto-Tune, den die Band über die Gesangsspur legt. Wenn Leaneagh einzelnen Anwesenden einen intensiven Blick schenkt, fröstelt es diese dennoch.

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