Spotify in der Kritik: Künstler können sich bald gezielte Reichweite erkaufen

Spotify ermöglicht mehr Mitspracherecht für Kreative, aber nur gegen Gebühr. Dafür hagelt es Kritik.

Der schwedische Streamingdienst Spotify hat in einem kürzlich veröffentlichten Statement ein neues Feature angekündigt. Musikerinnen und Musiker sollen bald das Hörverhalten ihres Publikum durch das Vorschlagen ausgewählter Songs mit beeinflussen können. Weil das Unternehmen dafür aber eine Gebühr verlangt, hagelt es von vielen Seiten Kritik.

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Noch beschreibt Spotify ihr Vorhaben als „Experiment“, womit Künstlerinnen und Künstler die Möglichkeit bekommen ihnen besonders wichtige Songs in den Spotify-Algorithmus einfügen zu lassen. „Wir testen dies, um sicherzustellen, dass es sowohl für Hörer als auch für Künstler eine großartige Erfahrung ist“, so das Unternehmen. Kommt ein Song gut beim Publikum an, will Spotify diesen auch an weiteren Stellen platzieren. Kommt ein Lied weniger gut an, wird es zurückgezogen. Die Begründung: Die Zufriedenheit der Hörerinnen und Hörer habe höchste Priorität.

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Viele sehen den neuen Service als kritisch, weil Labels und Rechteinhaber diese Funktion nur nutzen können, wenn sie bereit sind eine Lizenzgebühr für Werbeeinnahmen zu zahlen. Spotify argumentiert dennoch, dass auch unbekanntere Künstler das Tool nutzen können, weil keine Vorauszahlung verlangt werde. David C Lowery, Gitarrist von Camper Van Beethoven, setzt sich seit Jahren für die Rechte von Musikerinnen und Musiker ein. Vor allem Streaming-Giganten wie Spotify warf er in Vergangenheit immer wieder die Ausbeutung von Kreativen vor. Auf Twitter fand er nun erneut klare Worte zu dem geplanten Spotify-Service: „Das ist eine Form von Payola oder gesponsertem Social-Media-Beitrag. Es ist nicht unbedingt illegal, aber die Tracks müssten beschriftet werden.“

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