Springsteens Spuren

Ein Umweg führt oft schneller zum Ziel, finden die Arkells

Nach Links Wollen und deshalb rechts, wieder rechts und noch mal rechts abbiegen: Dieses Manöver wurde in Detroit erfunden, es spart angeblich Zeit und entlastet den Verkehr. Es nennt sich „Michigan Left“ – wie das zweite Album der kanadischen Band The Arkells. Gitarrist Mike de Angelis und Sänger Max Kerman sind heute in die Krausnick-Straße in Berlin-Mitte eingebogen, zum Ramones-Museum, wo Max sagt, dass ihn der Frontmann der Punk-Band Anti-Flag, mit der die Arkells gerade auf Tour sind, ein bisschen an Bruce Springsteen erinnere, wenn er zum Publikum sage: „Brüder und Schwestern, passt auf euch auf heute Nacht.“

Die Arkells scheinen Springsteen sehr zu mögen. Ihre Musik kommt ähnlich kraftstrotzend und pathetisch daher, und auf ihrem ersten Album schreien sie ganz laut „Oh, the boss is coming“. Sie seien zwar nicht so politisch wie Springsteen, meint Mike, aber in ihrem Song „Whistleblower“ gehe es auch um jemanden, der für etwas einsteht. „Wir machen das halt subtiler als andere“, sagt er.

Der Song dreht sich um den „New York Times“-Journalisten David Barstow, der 2009 mit dem Pulitzer-Preis geehrt wurde, weil er aufgedeckt hatte, dass das Pentagon Generäle im Ruhestand beauftragt hatte, als TV-Experten aufzutreten, um sich für die Interessen der Bush-Regierung starkzumachen.

„Wir wollten einfach jemandem, der etwas riskiert, einen Song widmen“, sagt Max, und das könnte natürlich auch für Springsteen gelten. Jetzt müssen sie weiter zur Show, bei der sie mit Anti-Flag die Einheizer für Billy Talent geben. „Vielleicht ist das unser, Michigan Left‘: also zuerst das Falsche tun, um dann das Richtige zu tun.“

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