Steine aus dem Glashaus

Gern wollten wir bei der Wahl der besten deutschen Alben eine deutsche Einheit stiften – doch die 67 Musiker und Kritiker in der Jury wählten vor allem Platten aus der alten Bundesrepublik. Manche der Angefragten wollten an der Abstimmung lieber nicht teilnehmen, weil sie eine übertriebene Glorifizierung Deutschlands befürchteten. Auf die Idee wären wir nicht gekommen – die meisten Alben, von „Monarchie und Alltag“ bis „Bochum“, handeln ja vom schwierigen Verhältnis zum eigenen Land.

Des Nationalismus‘ unverdächtig sind R.E.M.. Lange wurde gemunkelt, die Band sei in Berlin, weil sie in den Hansa-Studios an einem Album arbeite. Dann kamen die Musiker bei einem Konzert von Patti Smith auf die Bühne. Am nächsten Tag verbreitete sich die Kunde überall, doch RS-Redakteurin Birgit Fuß gelangen die einzigen Interviews mit der gesamten Band. Michael Stipe kam auf dem Fahrrad zum Termin, wieder bartlos. Der Beitrag ist Teil unseres Schwerpunkts zum 20. Jahrestag der Wiedervereinigung, zu dem auch Olaf Heines Fotos von heimischen Musikern gehören.

Boy George und Antony Hegarty zu ihrem ersten Interview-Gipfeltreffen zu überreden, war leicht: Die zwei sind eng befreundet. Ort und Zeit dafür zu finden, gestaltete sich dafür extrem kompliziert. Am Ende fand sich ein Tag, an dem beide wenige Stunden gleichzeitig in London waren. George unterrichtete die Außenwelt per Twitter über das Ereignis – und schrieb dann, Antony sei hinterher auf seinem Besen weitergeflogen. Haben wir leider verpasst.

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