Test: „Star Wars The Vintage Collection Boba Fetts Thronsaal“
Ob sich das Hasbro-Pulse-Set lohnt, erfahren Sie hier.
Vielleicht noch bekannte als der „Game of Thrones“-Thronsaal mit dem „Eisernen Thron“: Der Thronsaal Jabbas, der zum Thronsaal Bib Fortunas und schließlich zum Thronsaal Boba Fetts wurde – Fett sicherte sich in einem spektakulären Post-Credits-Auftritt im „Mandalorian“ seinen Platz als Chef über die Hutten-Gang in Tatooine, indem er den verzweifelt verhandelnden Bib einfach über den Haufen schoss (schade, dass die „Boba Fett“-Serie dann so schlecht war).
Hasbro Pulse hat den Thronsaal, mit dem die Verantwortung über eine ganze Stadt voller windiger Verbrecher einhergeht, neu aufgelegt. Wir testen das Set.
Wer erinnert sich nicht an das Kenner-Set von 1983, in dem Jabba AUF der Falltür saß? Ein detailliert gegossenes Teil, aber eben mit diesem Fehlbau (ein hinzugefügtes rund zehn Zentimeter breites, nach hinten verlegtes Plateau hätte doch vollkommen gereicht und wäre machbar gewesen). Das neue Set kommt zwar ohne Falltür (und ohne Rancor, aber wir wollen mal nicht übertreiben) aus und ist mit einer UVP von 249,90 Euro zwar sehr teuer, bietet aber zumindest viele Einzelheiten, die der Detailtreue aus der „Boba Fett“-Serie gerecht werden.
Zig Kelche, Vasen, Geschirr, dazu ein Drehspieß mit einem undefinierbaren Stück Grillfleisch (ob im Thronsaal wirklich offenes Feuer gemacht werden darf?). Dazu Tierfelle, die (leider) nicht zugeordnet werden können, aber gut aussehen.
Weiterhin ein abgetrennter Protokolldroiden-Kopf samt Stromkabelstrang, also ein Hinweis darauf, was C3-PO geblüht hätte, wäre sein neuer Meister Jabba nicht erdrosselt worden. Außerdem der Muppet-artige kleine Freund Jabbas, der das Chaos rund um die Zerstörung der Segelbarke in „Die Rückkehr der Jedi-Ritter“ anscheinend überlebt hat: Salacious B. Crumb.
Man wünscht sich diesen kleinen Gremlin mal als eigenständige Figur, die sich ordentlich hinstellen lässt; aber auch dieser Wunsch bleibt unerfüllt (Onkel Owen und Grand Moff Tarkin hatten noch mehr Pech – sie erhielten damals keine eigene Figur). Der Thron und das Plateau selbst sind definiert gegossen, krisselig, porös und herrlich abgerockt. So muss es sein.
Als Figur ist Bib Fortuna enthalten: ausdrucksstarkes Gesicht, schicke Stoffkleider, bewegliche Rumlavier-Hände und sein Zeigestock, der ihm Weisheit verleihen soll. Wie immer gilt auch hier im Vergleich von Hasbro zu Kenner: Bessere Gesichter und Oberkörper, oft schlechtere Unterkörper, also eingeschränktere Standfähigkeit.
Als Einzelfigur im Hasbro-Pulse-Store kostet Bib Fortuna 19,99 Euro. Man würde also rund 230 Euro für das Set ohne „Star Wars“-Figur zahlen. Die Frage ist, ob man nicht lieber Boba statt Bib darin hätte. DasSet heißt ja „Boba Fetts Thronsaal“. Mit ihm und Fennec Shand, nicht nur mit Bib Fortuna, wird auch das Set beworben. Bib ist als Figur vielleicht nicht beliebt genug, Boba Fett wird vielleicht auch so gut genug verkauft.
Fazit:
Hasbro Pulse liefert ein bedeutendes, detailliertes Upgrade der 1983er-Version von Kenner, die mehr Elemente enthält, als die „Boba Fett“-Serie oder „Die Rückkehr der Jedi-Ritter“ erwarten ließen. Allerdings sehr teuer und nicht bestückt mit der Figur, die „Star Wars“-Fans sich wünschen.