The Eighties Matchbox B-Line Disaster dilettieren gern

Wir wollten sehen, wie weit man im modernen Musik-Biz mit schierer Energie und ohne Vorbehalte, Bedingungen oder Entwicklungen kommen kann“, sagt Guy McKnight von The Eighties Matchbox B-Line Disaster. Die Band hat sich in Brighton in irgendeiner Silvesternacht gegründet, als noch kein Band-Mitglied das ihm zugewiesene Instrument spielen konnte, ohne Songs, ohne Geschichte, bloß mit einem Konzept.

Und so entlachten The Eighties Matchbox B-Line Disaster ihren vorsätzlich inkompetenten Retro-Punk, suchten nach Intensitäten und schönem Energierausch, in dem fürs Kognitive möglichst wenig Raum sein sollte. Machten schließlich ein Album: Das unhörbare, chaotische, freche 26 Minuten lange Debüt „Horse Of The Dog“ samt seiner fabelhaft, die Cramps imitierenden Single „Celebrate Your Mother“ hat im UK für einige Verwunderung gesorgt und die genialen Dilettanten schnell zum Tagesthema gemacht. „Es geht darum, immer der Letzte zu sein, hinten anzustehen, zu verlieren, und als Verlierer endlich der Gewinner zu sein“, sagt McKnight rätselhaft und erzählt dann etwas von einem Autorennen in der Wüste von Nevada, das er und seine Kollegen angezettelt hätten und das sie glorreich zu verlieren gedächten – der Grad zwischen Wahrheit und Dichtung ist bei McKnight schwer auszumachen. Wer nachfragt, bricht den flow im Vortrag des Nicht-Sängers, da hält man lieber den Mund.

„Musik sollte immer weiter wollen“, sagt McKnight, „und versuchen, ein bisschen neues Land zu betreten. Ich liebe Bands, die sich nicht schonen. Man muss den Kids das sagen; Dass sich mit schierer Vorstellungskraft im Leben alles verwirklichen lässt. Alles andere ist gelogen.“

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