The Lady Rachel – Kevin Ayers

Der experimentierfreudige Bassist und Sänger aus Canterbury spielte erst bei den Wilde Flowers und Soft Machine, bevor er sich 1968 selbständig machte – und ein Jahr später mit „The Lady Rachel“ den düsteren Märchenerzähler gab: Die Titelheldin geht brav zu Bett, wird dann allerdings von surrealen Träumen heimgesucht, die Kevin Ayers mit fragmentarischen Orgelklängen und einer wimmernden Melodica untermalt. Der Bass dröhnt unheilvoll, ein Tamburin scheppert monoton und Ayers‘ Gesang wirkt beinahe emotionslos, was alles zusammen in krassem Widerspruch steht zum opulenten, damals populären Sound der britischen Psychedelia. Eine mit Bläsern und Chören allzu pathetisch aufgepeppte Fassung erschien 1972 als Single, doch die schlichte LP-Version von Ayers‘ Solodebüt „The Joy Of A Toy“ kommt viktorianischer Grusel-Romantik wesentlich näher. BBC als „geschmacklos“ empfand und eine Ausstrahlung prompt verweigerte. Auf der grandiosen Single-B-Seite „Big Black Smoke“ geht’s um ein Landei, das in London unter die Räder kommt, The Joy Of A Toy kommt viktorianischer Grusel-Romantik wesentlich näher. The Joy Of A Toy(1969)

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