The Like

spielen Gitarre und tragen Röckchen dabei

Es gibt definitiv Unangenehmeres im Leben als dieses Trio aus L.A.: Lustigerweise haben The Like ja sogar einen Bonus zuviel, neben den prominenten Vätern gleich auch noch die Hübschheit. Bassistin Charlotte ist die Tochter von Meisterproduzent Mitchell Froom (Mutter ist nicht Suzanne Vega!), lernte auf die Art die Schlagzeugerin Tennessee kennen, deren Vater Pete Thomas bei Elvis Costellos Imposters spielt und oft von Froom produziert wurde. Daß ihnen mit Elizabeth „Z“ Berg als Sängerin und Songwriterin auch noch die Tochter des ehemaligen Geffen-A&R Tony Berg in die Band schneite, war angeblich Zufall. Sie passen super zusammen, und zumindest Tennessee ist seit Dezember alt genug, um den anderen heimlich Bier zu kaufen. Die ganzen Poesiealbums-Häschen auf der Website und den T-Shirts, das selbstgemachte Fanzine im Schülerinnenzeitungs-Stil und die „Virgin Suicides“ haften Buschwindröschen-Fotos, das alles muß man als clever abgemessene Überdosis Girlism verstehen: „Es gibt zwei Arten von Rock’n’Roll-Weiblichkeit“, erklärt Sängerin Z, „die Mädchen, die wie Jungs sein wollen, und die schlampenhaften Teenstars. Wir finden es gut, Gitarre zu spielen und trotzdem Kleidchen zu tragen.“ Z hat spät mit der Gitarre angefangen – weil sie die langen Fingernägel nicht opfern wollte. Das Album von The Like.

„Are You Thinking What I’m Thinking?“, ist keine blümchenhafte Angelegenheit, eher packfester College-Rock im Stil der frühen Alternative-Neunziger. „Und meine Stimme geht oft weit runter“, sagt Z mit fiesem Lachen. „Da muß irgendwo eine Menge Testosteron in mir versteckt sein.“

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