„The Simpsons“: Matt Groening erklärt, warum Lisa Saxophon spielt

Der „Simpsons“-Erfinder spricht in einem Interview ausführlich über seine Liebe zum Jazz, die auch seine Animationsserie entscheidend prägte.

Die Nähe der „Simpsons“ zur Popkultur ist längst legendär. Immer wieder gibt es spezielle Folgen, in denen Figuren aus der Rock- und Popwelt neben Homer oder Bart auftauchen. Von Bruce Springsteen bis zu den Red Hot Chili Peppers in Unterhosen. Die sensible Tochter Lisa wiederum greift mit Verve zum Saxophon, um gegen allerlei Ängste und Frustrationen anzuspielen.

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Nun spricht Simpsons-Schöpfer Matt Groening über seine spezielle Liebe zum Jazz, die sich nicht nur im „Simpsons“-Charakter Bleeding Gums Murphy zeigt. Anlass dafür ist die neue Partnerschaft mit dem Video-Plattform Qwest TV von Grammy-Gewinner und Michael-Jackson-Produzent Quincy Jones. Groening stellt hier eine umfangreiche Jazz-Playlist zusammen, die seinen persönlichen Geschmack und die Jazz-Einflüsse in „The Simpsons“ dokumentiert.

Von „Mainstream”-Namen wie Ray Charles, Duke Ellington und Charles Mingus bis “Avantgarde” wie etwa die Saxophonisten Moondog und Archie Shepp oder Pianistin Carla Bley.

Bleeding Gums Murphy – der Bluestyp mit lustigem Bühnennamen

Im Interview mit dem US-Branchenmagazin „Variety“ erzählt Groening, selbst ein passionierter Bariton-Saxophonist: „Ich liebe Jazz und hielt es damals für eine abgedrehte Idee, ein junges Comic-Mädchen mit dem Talent auszustatten im Stil von Gerry Mulligan zu spielen. Mit einem großen, tutenden Saxophon.“ Auch die ursprüngliche Titelmelodie der Zeichentrickserie wäre in einer Studiosession entstanden, die osteuropäischen Blaskapellen-Klezmer mit Akkordeons und Tubas sowie allerlei Solo-Einlagen verbindet.

Matt Groening und Lisa Simpson
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Bleeding Gums Murphy, Lisas Musiker-Idol in der Serie, habe er als Kombination aus einem „Bluestyp mit lustigem Bühnennamen“ und dem Modern Jazzer Rahsaan Roland Kirk angelegt: „Ich war ein großer Fan von ihm. Als Teenager ging ich in einen Second Hand Laden und fand ein Exemplar seine Albums „Rip, Rig and Panic“. Ich kaufte es wegen dem coolen Cover. Doch dann hat mich auch die Musik umgehauen. Seit damals war ich angefixt für Avantgarde-Jazz aller Art – zumindest nach den Möglichkeiten eines Teenagers in Portland/Oregon“.

Jason Kirk Getty Images
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