The Stills

Sind diese jungen Männer viel zu vernünftig? Sind diese jungen Männer viel zu vernünftig?

The Stills haben im letzten Jahr das durchgemacht, was praktisch alle halbwegs erfolgreichen Bands der New Rock Explosion durchgemacht haben: Nach der Veröffentlichung ihres Debütalbums „Logic Will Break Your Heart“

in USA und UK vor knapp einem Jahr begann eine seither ununterbrochene Odyssee durch die Clubs, Arenen, Hotels und Fotostudios dieser Welt, ein surrealer Wirbelwind, der vielen Kollegen zu schaffen macht. Gut dran ist, wer sich darauf vorbereitet: David Hamelin, Trommler, und Tim Fletcher, Gitarrist, zwei alte Schulfreunde aus Montreal und die Köpfe der Band, haben lange vor Gründung der Stills die Songs geschrieben und alles fein ausgedacht. Als dann nach einer ersten EP die großen Firmen mit Riesenbudgets und Starproduzenten lockten, gingen die Stills zu einem Kumpel nach New York und machten ihre Platte lieber selber.

„Wir wollten uns nicht gleich verschulden“, erklärt Fletcher den besonnenen Schritt, „wenn die Platte nicht gut gelaufen wäre, wäre sonst gleich wieder alles aus gewesen.“ Nun ist die Platte aber gut gelaufen, The Stills waren auf Tour mit den Strokes und Interpol und haben den Zirkus von innen kennengelernt. „Es ist momentan komisch, in einer Rockband zu sein“, findet Hamelin. „An der Bushaltestelle in Montreal, von der aus ich morgens zur Schule gefahren bin, standen früher immer diese Rockabilly-Typen mit Tolle und Stray Cats-Aufnähern – die hatten was Rebellisches. Heute ist es schwer, noch ein Rebell zu sein. Man fühlt sich irgendwie betrogen.“ Verlust ein Thema, das sich im britisch gefärbten 80s-lndie-Gitarrenpop der Stills bestens darstellen lässt. „Es ist schwer, die Leidenschaft nicht zu verlieren.“

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