The Stone Roses – The Stone Roses

Die gerne vorgenommene Einordnung dieser Platte im Manchester Rave ist übertrieben. Denn bei allem Respekt für die zwei Jahre später veröffentlichte Tanzbodenhymne „Fools Gold“ ist „Stone Roses“ ein Album, das sich immer am klassischen Song entlangarbeitet, dabei aber keine Angst vorm Exkurs hat: „She’s A Waterfall“ etwa ist eigentlich ein klassischer Merseybeat-Track, der aber irgendwann in funky Psychedelic abkippt, auch sonst arbeitete Gitarrist John Squire exzessiv mit Effekten und Rückwärtsspuren. Dass dies sowohl lang („I Am The Resurrection“ schleppt sich über acht Minuten) als auch kurz („Made Of Stone“) funktioniert, ist verblüffend und liegt vor allem am entrückt-nöligen Gesang von Ian Brown, aber auch an der eingängigen Produktion von John Leckie. Die tragische Komponente des Albums, das der NME einmal zum „besten Debüt aller Zeiten“ erklärte: Abgesehen von einer Hand voll Singles folgte – gar nichts. Sowohl das fünf Jahre später veröffentlichte „Second Coming“ wie auch spätere Versuche von Brown und Squire scheiterten grandios.

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