The Zutons

Unsere Voraussage anlässlich des Liverpool-Hypes vor zwei Jahren ist – leider prompt eingetroffen: Die großartigen The Coral wurden wegen Faulheit von der Plattenfirma praktisch aufgegeben, die Proberaum-Genossen The Zutons dagegen sind auf dem direkten Seeweg zur britischen Gigant-Band. Schon von der ersten Platte haben sie 600 000 Stück verkauft, jetzt kommt „Tired Of Hanging Around“. und wenn man bedenkt, dass die Zutons im UK jedes Konzert ausverkaufen, dann ist hier riesiges Potenzial, obwohl die Band eben kein Hype war.

Clever klangen sie am Anfang, mit den üblichen Seefahrer- und Straßenfolk-Elementen, aber eben auch mit Funk-Drive und dem von der glamourös stupsnasigen Abi Harding geblasenen Saxophon. Die Zutons wurden von gestandenen Musikern gegründet, die schon vorher um ihren Lebensunterhalt gespielt hatten – entsprechend empfindet Sänger Dave McCabe(2.v.l.) tatsächlich so etwas wie Wettbewerb, einen Kampf ums Publikum: „Unsere Wettbewerber sind Franz Ferdinand, Razorlight und so. Einige aus dem Kreis haben ihre zweiten Platten etwas zu schnell gebracht. Wir konnten uns zum Glück die Verzögerung leisten, weil wir unser eigenes kleines Universum bewohnen.“

Provozieren will McCabe damit nicht – er sieht die Sache halt handwerklich. Die Zutons sind Zupacker, so wie sie auf dem neuen Album Soulmusik stoßsicher ins Pub-Rock-Format bringen. „Pub-Musik ist eh das beste! Kraftwerk können einen zwar inspirieren, Lieder zu schreiben. Aber man kann ja nicht als Roboter verkleidet in den Pub gehen, oder?“ Der Sänger stoppt. „Also, ich hab das jedenfalls erst einmal gemacht…“

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