Warum Thomas Gottschalk so schnell aus seiner letzten Show verschwand

Früher als erwartet verabschiedete sich Thomas Gottschalk bei „Denn sie wissen nicht, was passiert“. Günther Jauch klärt auf, warum.

ROLLING STONE Badge
Empfehlungen der Redaktion

Letzter Vorhang für Thomas Gottschalk: Am Samstag (06. November) war der Moderator zum letzten Mal auf der großen TV-Bühne zu sehen. So hatte er es schon vor Wochen angekündigt. Nun, da er vor wenigen Tagen seine schwere Krebserkrankung öffentlich machte, viel „Denn sie wissen nicht, was passiert“ aber doch anders aus als geplant.

Bereits nach knapp zwei Stunden verließ Gottschalk seine eigene Abschiedsshow (die zugleich auch für seine Kollegen die letzte Nummer der Abendrunde bedeutete) unter tosendem Applaus und „Tommy“-Rufen. Nicht ganz freiwillig, aber doch aus Vorsicht, wie der 75-Jährige im (emotionalen) Interview mit Günther Jauch zugab.

Der Freund und Lebensbegleiter Jauch erklärte dann auch später via RTL, warum es nicht anders ging: „Wir wollten uns nicht im Mitternachts-Ghetto von ihm verabschieden, sondern so wie Thomas auch war, in dem Moment, wo die meisten Leute ihm zuschauen und genau zu der Zeit sollte es auch sein.”

Schmerzmittel zeigen zu später Stunde volle Wirkung

Gottschalk hatte zudem angedeutet, warum es auch physische Gründe dafür gibt. Demnach haben die starken Schmerzmittel, die er nehmen muss, die Folge, dass es bei dem Moderator zu Konzentrationsschwierigkeiten kommt. Damit erklärte er zuletzt auch die teils wirren Auftritte bei der Bambi- und Romy-Verleihung vor ein paar Tagen.

Dazu Barbara Schöneberger: „Er hat ja auch im Interview selbst gesagt, dass es gegen Abend für ihn immer schwieriger wird und dann war es für ihn auch der perfekte Moment, der ja auch so mit ihm abgesprochen war.”

Mit anderen Worten: Je später die Stunde, desto schwieriger wäre es für Gottschalk gewesen, ruhig bei der Sache zu bleiben und sich nicht zu verhaspeln. In einer Show, die bis zu vier Stunden aufträgt, wäre das sicher zu einer Herausforderung geworden.

Anders als angekündigt, wurde die Show auch nicht live aufgezeichnet, sondern mit einigem Abstand zum Sendetermin. Eine reine Vorsichtsmaßnahme, denn die Schusseligkeiten von Ersatzmoderator Mike Krüger (er widmete dem Supernasen-Kumpel ein Lied, vergaß aber den Text) und anderes mehr oder minder geplantes Chaos wurden nicht herausgeschnitten.

Die meisten Zuschauer und Kritiker waren sich nach der Ausstrahlung von „Denn sie wissen nicht, was passiert“ einig, dass es ein würdevoller Abschied für den Kaiser der Samstagabendunterhaltung war. Gottschalk selbst deutete nur wenig später an, dass er nach einer sechsmonatigen Pause mindestens seinem Publikum auf Instagram erhalten bleiben werde: „Ich mache den Laden hier aber NICHT GANZ dicht … Und vergesst nicht, dass ich so plane wie mein Freund, der Terminator: I’ll be back!“

Marc Vetter schreibt freiberuflich unter anderem für ROLLING STONE. Weitere Artikel und das Autorenprofil gibt es hier.