Was ist das Geheimnis in „Der Name der Rose“ von Umberto Eco?

Für alle, die es wissen wollen, aber keine Zeit haben zu lesen: Wir verraten das Ende des Romans.

Umberto Ecos „Der Name der Rose“ ist ein mehrschichtiger und komplexer Roman. Er funktioniert als eine Mischung aus historischer Fiktion, Krimi und philosophischer Diskussion und wurde zum größten Erfolg des italienischen Schriftstellers, der 2016 verstarb.

Das zentrale Geheimnis des Buchs dreht sich um eine Reihe von mysteriösen Morden, die in einem abgelegenen Benediktinerkloster im Jahr 1327 stattfinden. Im Zentrum steht eine verschollene Bibliothek und ein Manuskript. Die Morde scheinen mit bestimmten Büchern und Wissen in Zusammenhang zu stehen, und die Ermittlungen von William von Baskerville, einem gelehrten Franziskanermönch, drehen sich um die Entschlüsselung dieser Rätsel.

Darüber hinaus hat das Geheimnis, um das es geht, auch metaphysische und theologische Dimensionen. Es spiegelt die Auseinandersetzung zwischen verschiedenen Strömungen des Denkens und Glaubens im Mittelalter wider, darunter die Auseinandersetzung zwischen der Kirche und philosophischen Ideen, insbesondere den Lehren von Aristoteles.

Umberto Eco
Umberto Eco

Spoiler-Warnung: Ende von „Der Name der Rose“

Das verbotene Buch, von dem im Roman die Rede ist, erweist sich als eines des antiken Philosophen Aristoteles. In der Bibliothek sind verschiedene Richtungen des Wissens vertreten, darunter auch solche, die als ketzerisch angesehen werden. Das verbotene Buch, das „Aristoteles‘ Zweites Buch der Poetik“ ist, enthält eine Abhandlung über Lachen und Komödie. Wer lacht, hat keine Angst, heißt ein Sprichwort. Der Kirche kann aber nicht daran gelegen sein, dass die Menschen furchtlos durchs Leben gehen.

Die Mönche des Klosters, insbesondere der blinde Jorge von Burgos, glauben, dass Wissen gefährlich ist und dass bestimmte Ideen die Macht der Kirche untergraben könnten. Es wird gemordet, um das Wissen zu schützen und um sicherzustellen, dass das verbotene Buch und sein Inhalt nicht in die Hände der Menschen gelangen, die es für ihre eigenen Zwecke missbrauchen könnten.

Das Kloster in "Der Name der Rose", Rocca Calascio
Das Kloster in „Der Name der Rose“, Rocca Calascio

William von Baskerville enthüllt schließlich das Geheimnis hinter den Morden und dem verbotenen Buch. Die Handlung wirft dabei Fragen nach der Kontrolle von Wissen, der Macht der Kirche und der Bedeutung von Wahrheit und Freiheit auf.

Warum heißt der Roman von Umberto Eco „Der Name der Rose“?

Die Bibliothek in Ecos Buch selbst ist als „Scriptorium“ bekannt und wird als Labyrinth beschrieben, das mit seltenen und kostbaren Büchern gefüllt ist. In diesem Labyrinth befindet sich auch eine verschlossene Kammer, die als „Rose“ bezeichnet wird. Diese Kammer enthält die gefährlichen und geheimen Bücher, darunter auch das verbotene Werk von Aristoteles.

Die Rose kann als Metapher auf die Schönheit und die Gefahr des Wissens verstanden werden, das in dieser abgeschlossenen Welt der Klosterbibliothek gehütet wird.

DERRICK CEYRAC AFP via Getty Images
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