Unser neuer Blog aus L.A.: Miss Thompson

Amerika: Irrsinn, Entertainment, Politics, Stars, Waffen, Alaska, Ruhm, Los Angeles… Anne Philippi durchkreuzt Amerika. Mit Kippe in der Hand und Hunter S. Thompson im Geiste.

Heute morgen. Drecksluft in LA. Aber ein Licht zum Diamantenspiegeln. Bin ich hier? In echt? Keine Ahnung, die Sonne scheint ja den ganzen Tag mitten auf die Stirn, nach einer Stunde im Auto weiss ich es nicht mehr: Habe ich gestern WIRKLICH Cameron Diaz ganz nackt in meinem Gym gesehen? Und STAND A-Rod auf einem Crosstrainer nebenan? Und  lief Jennifer Aniston mit einem Oma-Hut und drei garstigen Hunden durch den Ranyon Canyon? Oder war es am Ende ein Fantasie, die eben kam, nachdem die Sonne eine Stunde auf den Mittelpunkt meiner Stirn schien.

Hier ist also die Herausforderung, die Geschichte: was ist sozusagen echt? Was ist AMERIKA 2011? Wie funktioniert es?

Was findet AMERIKA an einer völlig wahnsinnigen Stadt wie Los Angeles? Oder einem völlig absurden Orte wie Las Vegas? Wieso wirken all diese Irrsinnsorte wie eine herrliche oder kranke Fantasie auf den Europäer? (Oder beides…)

Und was bitte heißt hier Realität? Ist es, wenn ein Mann im Anzug am schönen Strand von Malibu sitzt und auf seinem schön geschriebenen Schild einen Job sucht, weil er in Wirtschaftskrisezeiten sonst keinen findet? Oder wenn ein Junge voll mit dem Hollywood-Schlafmittel „Ambien“  ( auch Heath Ledger und Lindsay Lohan liebten es) einer Demokratin in Arizona in den Kopf schießt?

Miss Thompson fährt ab sofort durch die Gegend. Alle werden ausgecheckt: Entertainmentgrößen, Fame-Loser und Gewinner, Partys, Sarah Palins Haus…Orte, an denen wir glauben Ruhm und Grösse wird in diesem Moment erschaffen (sagen wir, die „Oscars“…) Es geht um Hotels, in denen Menschen mit viel Geld starben, Interviews, Szenen aus dem schönen Stadtteil „Beverly Hills“ oder, wie er hier liebevoll genannt wird, „Beverly Pills“. Miss Thompson geht zu Lindsay Lohans nächster Gerichtsverhandlung, um zu schauen, was mit dem rothaarigen/blonden Girl passieren wird und warum es eine merkwürdigen Geschmack hinterlässt, wenn Lindsays Richter gar nicht wie eine Richter redet, sondern wie ein Therapeut, der bald seine Show bekommen wird. (Er hat es mit Chicks und Pillen: er „verurteilte“ schon Wynona Ryder)

Inspiration für den kommenden, bisher wöchentlichen Trip durch die Entertainment-USA liefern die Texte von Dr. Hunter S. Thompson. Er erfand in den 60er Jahren den „Gonzo“ Journalismus: vergiss die Objektivität, vergiss dass es eine Wahrheit gibt, sei Teil der Geschichte, die du schreibst und schieß dich allen möglichen Mitteln weg, kurz bevor du mit der Geschichte beginnst.

So wie er durch die USA flog und die Dinge anschließend aufschrieb macht das Land absoluten Sinn. Natürlich kann Miss Thompson nicht Hunter S. Thompson sein. Sie denkt aber gewissermassen 24 Stunden täglich an ihn. Und dann kommt doch etwas anderes dabei heraus.

Nächste Woche geht’s los! Und zwar hier…

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